Der Sommer ist da. Es ist heiß, da braucht es coole Partys oder ein kleines Wunder zur Abkühlung. Geht nicht? Geht doch! Wir verraten, wo Wunder passieren können, wo man teuflisch gute Partys im Bodensee schmeißen oder auf Schatzsuche gehen kann.

Einfach übers Wasser gehen. Das kann nur Jesus. Wirklich nur Jesus? Nein! Das können auch Konstanzer! Ein Erklärungsansatz liegt nahe: Diese Menschen stammen aus dem Paradies – dem Konstanzer Stadtteil. Ob das stimmt? Eher unwahrscheinlich. Die Erklärung dafür ist um einiges profaner. Es liegt am richtigen Blickwinkel und Niedrigwasser.

Ort des vermeintlichen Wunders ist der Seerhein, kurz nach der Bleiche in Stromeyersdorf. Der Wasserstand des Bodensees und damit auch des Seerheins ist rekordverdächtig niedrig. Aktuell beträgt der Pegel in Konstanz nur 3,28 Meter (Stand: 29. Juli). Im Vorjahr betrug er 4,60 Meter. Damit führt natürlich auch der Seerhein deutlich weniger Wasser als gewohnt. Einige Kursschiffe können bereits wegendes Niedrigwasserszwischen Stein am Rhein undDeissenhofendie Wasserstraße nicht mehr nutzen.
Aber genau dieser Umstand beschert uns das „Wunder“: Das Wasser geht zurück. Was normalerweise unter Wasser liegt, ist jetzt trockener Strand. Diesen zusätzlichen Strand gibt es aktuell auch am Seerhein bei der Bleiche. Wer sich hier im Wasser abkühlen will, muss kleine Hügelchen (die normalerweise unter Wasser sind) überwinden, um abzutauchen. Mit dem richtigen Blickwinkel sieht das dann so aus, als würde der Badegast über das Wasser laufen.
Party mit dem Teufel? Zumindest an seinem Tisch
Vielleicht ist das Niedrigwasser aber auch „Teufelswerk“. Denn immer, wenn der Pegel des Bodensees besonders niedrig sinkt, durchbricht der Teufelstisch (eine Felsformation im Überlinger See) die Wasseroberfläche. Zuletzt war das der Fall 1972. Damals ist der Pegel unter 2,30 Meter gefallen.
Bislang schwappt das Wasser des Bodensees noch über das Plateau. Eine Party kann der Teufel an diesem Tisch noch nicht schmeißen. Aber sinkt der Pegel weiter, könnte die 22 mal 15 Meter große Felsplatte wieder sichtbar und sogar begehbar werden.

Übrigens: Laut Aussage der Wasserschutzpolizei Konstanz ist ein Betreten des Plateaus bei Niedrigwasser nicht verboten. Ranfahren mit dem Boot, auf den Tisch steigen und anstoßen darf man also. Das Plateau könnte also wirklich ein teuflisch guter Ort für ein spritziges Kaltgetränk sein.
Nur sollte man aufpassen, dass man hier nicht abstürzt. An dieser Stelle geht es 90 Meter tief runter. Tauchen ist hier verboten. Ein kleiner Fehltritt also und man könnte dem Teufel schneller begegnen als einem lieb ist.
Feuchtfröhliches Picknick mitten im Gnadensee
Ganz ohne Gottes Werk und Teufels Beitrag kann man vielleicht bald vor der Reichenau IM Bodensee Feste feiern. Und das, ohne nass zu werden. Nur der Weg dorthin ist vielleicht etwas feucht.

Zwischen der Insel Reichenau und der Mettnau sticht bei Niedrigwasser eine weitere kleine Insel aus dem Wasser hervor. Die Sandbank, auch Straßenrain genannt, liegt vor dem Inselteil Niederzell. Sie ist nicht groß, aber war 1972 groß genug, um dort ein Volksfest stattfinden zu lassen mit hunderten Besuchern.Sogar die Bürgermusik der Reichenau hatte dort einen Auftritt.

Damals haben die ortsansässigen Fischer die Gäste in ihren Grundeln zur temporären Insel geschippert. Wer also jetzt schon Bierbänke und Sonnenstühle dort aufstellen möchte (mit der automatischen Wasserkühlung), kann das Schlauchboot beladen. Aber aufpassen! Nicht, dass ein Wels auf der Sandbank strandet.
Wird die Wanne Bodensee also noch etwas leerer, könnten bald auf der Insel Straßenrain wieder Feste gefeiert werden. Dazu müsste der Pegel aber noch 30 Zentimeter sinken. Aktuell liegt er in Radolfzell bei 2,71 Meter.
Niedrigwasser könnte eine Schatzkiste freigeben
Übers Wasser gehen ist Ihnen zu langweilig? Dann gibt es eine weitere gute Nachricht. Auf der Sandbank ist eine kleine Schatzkiste vergraben. Und wo soll der Schatz versteckt sein? Nein, kein rotes Kreuz markiert die Stelle, sondern ein Gedenkstein.
Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn: Die Kiste unter dem Gedenkstein ist weg! Liegt das kleine Inselchen also mal wieder trocken, können Schatzsucher die Insel einmal umgraben. Mit etwas Glück finden sie eine Kiste. Was da drin ist? Das können Sie hier nachlesen.