Der im Jahr 1971 eingemeindete Teilort Litzelstetten braucht im aktuellen Jahr eine neue Verwaltungsleitung. Die bisherige Verwaltungsleiterin, Petra Leising, hat noch vor Weihnachten überraschend zum 31. Januar gekündigt. Bis eine Nachfolge gefunden und diese eingearbeitet ist, wird es etwas dauern. Bei den vielen anstehenden Aufgaben eine echte Herausforderung für die Verwaltung und den Ortschaftsrat.

Für Ortsvorsteherin Dorothea Maier-Zepf zählt der Aufbau eines Nahwärmenetzes zu den wichtigsten Aufgaben des Jahres 2025. „Das heißt, wir müssen selber tätig werden. Wir wollen das genauer angehen. Das Thema wurde immer wieder vertagt“, berichtet sie. Insbesondere das derzeit in Litzelstetten laufende Projekt der Energiekarawane habe den Bedarf deutlich gezeigt. „Wir müssen damit 2025 vorankommen. Entweder hüh oder hott. Es ist wichtig, sich damit ehrlich auseinanderzusetzen. Jetzt abzuwarten, wäre die falsche Zeit“, erklärt sie.

Wenn es nicht bis in spätestens anderthalb bis zwei Jahren eine Lösung dafür gebe, ergebe dieses Projekt keinen Sinn mehr, so Dorothea Maier-Zepf. Angesichts weiter steigender Gaspreise sei zu erwarten, dass sich viele Hauseigentümer Gedanken über den Ersatz für eine in die Jahre gekommene Heizungsanlage machen. Entscheiden sie sich für eine andere Lösung, wären sie auf lange Sicht nicht an einem Anschluss an das Nahwärmenetz interessiert.

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Wichtige Standortsuche für Agri-PV-Anlagen

Damit einher geht für den Ortsteil die Suche nach einem geeigneten Standort für die Nahwärmezentrale und für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. „Wir eruieren bei unseren Obstbauern geeignete Flächen. Im Speziellen denken wir da an Agri-PV. Viele Flächen liegen in Naturschutzgebieten. Wir hoffen, dass dabei die Landesregierung mitgeht“, erläutert die Ortsvorsteherin.

Agri-PV beschreibt ein Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und die Stromerzeugung durch Photovoltaik. Mögliche Flächen für eine Freiflächen-PV kann sich Maier-Zepf auch auf dem Litzelstetter Hausberg Purren vorstellen.

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Für die Wärmegewinnung könnte die Entnahme von Seewasser wie beim Projekt in Dingelsdorf und Wallhausen denkbar sein. Allerdings gebe es am See viel Privatgrund. „Aber vielleicht sind die Leute ja bereit dafür. Man darf nie etwas ausschließen“, betont sie. Denkbar wäre auch die Nutzung von Erdwärme. „Auch sie braucht viel Fläche. Aber sie könnte unter einem Acker gewonnen werden“, ergänzt sie.

Personelle Änderungen wird es beim Bauhof geben. Der Vorarbeiter und zwei weitere Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr gekündigt. „Eine Stelle kann ab Januar besetzt werden. Und wir hoffen auf eine zweite besetzte Stelle. Die Stelle des Vorarbeiters ist ausgeschrieben. Ich bin da optimistisch“, erläutert Maier-Zepf. Der Bauhof ist derzeit im Mainauhof untergebracht.

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Abzusehen ist laut Maier-Zepf, dass die Blumeninsel die Unterstellmöglichkeit für Fahrzeuge selbst benötige. Immerhin sei es gelungen, eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre zu erhalten. „Wir müssen schauen, wo wir den Bauhof neu ansiedeln können. Fünf Jahre lassen keine Zeit, um Luft zu holen. Das braucht einen langen Atem. Vielleicht ließe sich das mit dem Neubau des Feuerwehrhauses koppeln. Das ergäbe sich von der Fläche her gut“, erläutert Dorothea Maier-Zepf.

Was tut sich im geplanten Neubaugebiet?

Im Neubaugebiet Marienweg wird sich etwas tun. „Die Tiefbauarbeiten beginnen im Frühjahr. Auch die Erschließungsstraße wird gebaut“, berichtet Ortsvorsteherin Dorothea Maier-Zepf. „Das Gebiet ist wichtig für unsere Entwicklung, denn viele junge Menschen wollen sonst wegziehen“, betont die Kommunalpolitikerin. Die Wobak wolle nach wie vor dort bauen. Ein Baubeginn hänge allerdings nicht zuletzt von den Fördergeldern ab, ergänzt Dorothea Maier-Zepf.

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Der angedachte Wobak-Neubau in der Ortsmitte treibt seit vielen Jahren die Litzelstetter um. Angedacht war die Verlegung des Kultur- und Bildungszentrums vom Rathaus ins neue Gebäude. Immerhin sollen demnächst die als Schandfleck wahrgenommenen Gebäude abgerissen werden. Als Alternative käme für Dorothea Maier-Zepf ein barrierefreier und brandschutztauglicher Umbau des Rathauses in Frage. „Wir wollen das 2025 klären, damit wir eines von beiden konkret weiter verfolgen können“, kündigte sie an.