Noch ist der Spatenstich nicht erfolgt, aber beim Modellquartier „Am Horn“ – das auf den Christiani-Wiesen entstehen soll – können die Schaufeln zumindest bald bereitgestellt werden. Die Stadt Konstanz hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben: Die Wohnprojekt Konstanz eG und die Crescere Stiftung wurden als Anker ausgewählt. Sie waren laut der Stadt aber auch die einzigen Bewerber für die ersten ausgeschriebenen Bauprojekte.
Auf dem Grundstück „Am Horn“ unweit der Konstanzer Therme soll das Modellquartier entstehen. Die mehr als zwei Hektar große Fläche befindet sich am Lorettowald zwischen Eichhornstraße und Hermann-Hesse-Weg. Fünf Baukörper mit 140 Wohneinheiten, davon 30 bis 50 Prozent geförderte Wohnungen, sowie allgemeine Sharing-Flächen sollen realisiert werden.
Den Anfang der Bebauung sollen die Ankergrundstücke im Erbbaurecht machen. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Wohnbauvorhabens. Erst wenn der Anker fix ist, können die weiteren Bauflächen an Baugemeinschaften, Genossenschaften oder Ähnliches vergeben werden.
Wie hoch der Erbpachtzins sein wird, den die Bauherren später zahlen müssen, kann die Stadt bisher nicht sagen. Der Grund dafür ist, dass „der aktuelle Planungsstand noch keine konkrete Aussage zur tatsächlichen Wohnfläche bietet“, sagt Elena Oliveira aus dem städtischen Pressebüro.
Weitere Grundstücke werden bald ausgeschrieben
Die Wohnprojekt Konstanz eG und die Crescere Stiftung haben den Zuschlag erhalten, weil laut Stadt die „vorgestellten Konzepte den geforderten Mindestanforderungen der Stadtverwaltung und des Gemeinderats entsprechen“. Außerdem würde sie darüber hinaus auch noch weitere Ideen zur gemeinschaftlichen Nutzung anbieten.
„In der aktuellen Optionsphase müssen diese vorgestellten Pläne nun konkreter ausgearbeitet werden“, sagt Elena Oliveira gegenüber dem SÜDKURIER. Die beiden Investoren sollen jetzt erst einmal die nötige Infrastruktur planen und bereitstellen – also Wege, Leitungen für Ab- und Frischwasser, Strom und Internet. Zudem soll es ein sogenanntes Flexhaus errichtet werden, in dem Stellplätze für Autos oder nach Bedarf in Wohnungen umgewandelt werden können.
Genau das verursacht bei einigen Gemeinderäten Bauchschmerzen. Ursprünglich wollten sie die Wobak als Anker in dem Projekt wissen, die städtische Wohnbaugesellschaft hat aber schon frühzeitig abgewunken. Einige Räte kritisierten im April 2024, dass sie anderen Investoren nicht trauen würden. Man wisse nicht, ob diese das Bauvorhaben stemmen könnten.
Nun hat die Stadt allerdings entschieden. Die Planung wird vorangetrieben. Sie wird voraussichtlich mehrere Monate dauern. Noch zu vergeben sind die Nachbargrundstücke am Hermann-Hesse-Weg. Laut Stadt sollen sie voraussichtlich im dritten Quartal 2025 ausgeschrieben werden. Die Wohnprojekt Konstanz eG informiert am 18. Februar in der Villa Rheinburg über ihr Konzept für das Quartier.