Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn spricht schon lange davon, dass die Stadtwerke Konstanz (SWK) ein Parkhaus am Brückenkopf Nord der Schänzlebrücke bauen und betreiben werden. Der SWK-Aufsichtsrat hat zwar schon zugestimmt, aber „frühestens im Juni wird der Beschluss im Gemeinderat gefasst“, so Stadtwerke-Pressesprecher Christopher Pape auf SÜDKURIER-Nachfrage.
Gleichwohl sei es nun das Bestreben der Stadt Konstanz, die Bewirtschaftung der Parkhäuser bei den Stadtwerken zu bündeln. Aktuell ist die Eigentums- und Beteiligungssituation mehr als uneinheitlich. Die Augustinergarage zum Beispiel ist im Eigentum der Stadt Konstanz und wurde verpachtet, während sich die Parkhäuser Fischmarkt und Benediktinerplatz in privatem Besitz befinden.
Synergien statt Doppelstrukturen
Der Konstanzer Gemeinderat hat die Verwaltung nun einstimmig beauftragt, eine Strategie zur Bewirtschaftung der öffentlichen Parkierungsanlagen zu prüfen. Im Fokus liegt dabei, dass die Stadtwerke ein neues Geschäftsfeld aufbauen und zum einheitlichen Mobilitätsdienstleister werden sollen.
Das Geschäftsfeld Parken erstrecke sich dabei auf die Bereiche Tief- und Hochgaragen und oberirdische, öffentliche Stellplätze, sofern sie im Einflussbereich der Stadt liegen. Die Stadtverwaltung erhofft sich durch diese Bündelung, dass Doppelstrukturen innerhalb des Konzerns Stadt abgebaut, dafür aber Synergien erzielt werden.
Defizite könnten querfinanziert werden
„Es ist der Wunsch der Stadt, dass das Geschäftsfeld Parkierungsanlagen bei den Stadtwerken landen soll“, sagt Christopher Pape. „Jetzt wurde der Prüfauftrag an die Verwaltung gegeben. Einen finalen Beschluss gibt es noch nicht“, stellt er klar. Natürlich brächte dieses neue Geschäftsfeld auch Vorteile. „Die Erlöse können auf die Verluste angerechnet werden“, gibt Pape ein Beispiel.
Das heißt: „Der hochdefizitäre ÖPNV kann querfinanziert werden.“ Angestrebt werde insgesamt „Mobilität aus einer Hand“, denn gleichzeitig, so Pape, sollten Angebote miteinander verknüpft werden; beispielsweise Mietradstationen direkt bei den Parkhäusern oder Umstieg auf den Bus, ganz nach dem Prinzip der kurzen Wege.