Jury Martin ist ein echter Paradiesler. Die einstige Fischer- und Bauernsiedlung, benannt nach einem hier angesiedelten Nonnenkloster im zwölften Jahrhundert, ist seine Heimat. Na klar. Bei dem Nachnamen kein Wunder. „Bei uns im Paradies sagt man: Hier heißen seit Jahrhunderten alle Martin, aber keiner ist mit dem anderen verwandt“, erzählt er und lacht. Ein bisschen Spaß muss sein.

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„Konstanz liegt mir am Herzen“

Doch seine Aussage macht deutlich: Hier sitzt einer, der ist Konstanzer durch und durch.

Bild 1: Der sechste Konstanzer OB-Kandidat Jury Martin: „Wir brauchen so lange neue Baugebiete, bis die Mieten sinken“
Bild: Schuler, Andreas
Geboren und aufgewachsen im Städtle zum Studium für ein paar Jahre in Aachen gelebt, danach wieder zurück in die Heimat, von wo er nie mehr wegziehen möchte. Er geht gerne in die urigen Weinlokale, unterhält sich mit den Menschen, kennt ihre Nöte und Wünsche.
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„Konstanz liegt mir am Herzen und ich bin überzeugt davon, dass wir es besser können als in den vergangenen acht Jahren“, sagt der 57-Jährige. „Der aktuelle Oberbürgermeister ärgert mich sehr. Wirklich. Es gibt so viele Dinge, die ich nicht befürworte.“

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Er nennt das C-Konzept als Beispiel. „Das wurde vor acht Jahren beschlossen und befindet sich jetzt in der Umsetzungsphase. Ehrlich? Da stellt man zwei Schranken vor den Bahnhof und schon ist der Durchgang gesperrt. Punkt.“ Dieses Zaudern der aktuellen Verwaltung ärgert ihn. Vor allem vor dem Hintergrund, „dass man im selben Moment den Klimanotstand ausruft. Das ist nicht konsequent“.

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Das Bodenseeforum? „Für nichts zu gebrauchen“

Stichwort Bodenseeforum. Vielleicht das Politikum schlechthin der vergangenen Jahre. „Das Haus ist ein rotes Tuch“, sagt Jury Martin. „Der Kauf in einer Nacht- und Nebelaktion war komplett unüberlegt. Das ist für nichts zu gebrauchen.“ Derzeit würden dort zwar Sitzungen des Gemeinderats stattfinden, „doch da wandert das Geld von einem Stadtsäckel in den anderen“.

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Eine wirklich objektive Überprüfung der augenblicklichen Gesamtsituation sei erforderlich. „Ich sehe dringenden Handlungsbedarf, größere kulturelle Veranstaltungen zu ermöglichen, denn wer die Kunst und Kultur einschränkt, lässt auch keine Freiheit zu“, so Jury Martin.

Der Traum vom Veranstaltungshaus für 10.00 Besucher

Er träumt von einem großen Veranstaltungshaus für bis zu 10.000 Besucher auf dem Areal des heutigen Flughafens. „Es ist doch traurig, dass eine Stadt von dieser Größe nichts auf diesem Gebiet vorzuweisen hat“, sagt er. „So ein Haus wäre zwar teuer. Doch mit einer intelligenten Planung durch Einsparung von Energien und einer Tiefgarage ist das umsetzbar.“

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„Mit dem Flugplatz konnte ich noch nie etwas anfangen“

Der heutige Flughafen sei als Standort ideal, wie er erklärt: „Dort sind Bus- und Zuganbindungen. Gäste müssten nicht in die Stadt, sondern könnten dort gemütlich parken. Ein besserer Ort für Messen, Kongresse oder Konzerte existiert in Konstanz nicht.“ Und der Flugplatz? „Mit dem konnte ich noch nie etwas anfangen“, sagt Jury Martin. „Es ist mir seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge, wenn am Wochenende die Maschinen über bewohnte Gebiete ihre Übungsflüge absolvieren. Wenn ich OB wäre, würde ich eine Bürgerinitiative zur Abschaffung des Flugplatzes starten.“

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Der Verkauf des Vincentiusareals zur Bebauung an einen Investor mit angeblichem teilweisen sozialen Wohnungsbaus sei so nicht tragbar. „Wohnungen für einen sozialen Kaufpreis von 6500 bis 7000 Euro pro Quadratmeter ist asozial und somit Augenwischerei. Wir benötigen auch im Paradies und der Altstadt Wohnungen für Familien mit Kindern, die nicht 2000 Euro und mehr für eine Mietwohnung bezahlen können“, sagt Jury Martin. „Die augenblickliche Praxis fördert eine Ghettoisierung der privilegierten Oberschicht und den Besitzern von Ferienwohnungen und nicht eine sozial ausgewogene Durchmischung von Menschen.“

Bild 6: Der sechste Konstanzer OB-Kandidat Jury Martin: „Wir brauchen so lange neue Baugebiete, bis die Mieten sinken“
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Das Neubaugebiet des neuen Stadtteils Hafner in Wollmatingen müsse außerdem zügig durchgezogen werden. „Zusätzlich müssen weitere Baugebiete geschaffen werden, so lange, bis die Mieten in Konstanz sinken. Dabei ist aber auch immer Sinn und Unsinn so wie die Umwelt im Auge zu behalten“, sagt der OB-Kandidat.

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Der Wahlkampf beginnt am 25. Juli

Jury Martin hat in Aachen Raumfahrttechnik studiert und mit dem Diplomingenieur FH abgeschlossen. Er arbeitet seither als Ingenieur in der Bodensee-Region, 2016 eröffnete er ein Ingenieurbüro. Den eigentlichen Wahlkampf möchte er am 25. Juli beginnen, dann geht auch seine Homepage www.jurymartin.info online.