Tamara Zormeier lächelt und sagt: „Ich habe schon viele starke Männer zum Weinen gebracht.“ Dann steckt sie dem 19-jährigen Daniel Schwarz ein Teststäbchen in die Nase. Nur drei Zentimeter weit, mehr ist nicht nötig. „Sie haben es auch bei mir geschafft“, sagt der Schüler der Maurerklasse an der Zeppelin-Gewerbeschule Konstanz (ZGK).

Seine Augen tränen kurz, aber schlimm fand er die Prozedur nicht. An der ZGK testet Ärztin Tamara Zormeier mit ihrem Team seit 1. März alle Lehrer zweimal pro Woche mit einem Schnelltest, seit 15. März auch alle anwesenden Schüler. Das sind laut Rektor Karl Knapp derzeit etwa 370 von 1030 Schülern.

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Ist ein Ergebnis positiv, kann Tamara Zormeier dies gleich mittels PCR-Test überprüfen. Bislang tauchte dort nur ein Corona-Fall auf. „Ich halte das Testen für den einzig richtigen Weg, um die Pandemie einzudämmen“, sagt Karl Knapp. Im zweiten Schritt erhalten seine Schüler eine Anleitung, üben unter Aufsicht und nehmen die Schnelltests danach allein vor.

Alle Grundschulen sollen eine Teststraße bekommen

Auch die anderen Konstanzer Schüler, Lehrer und sonstige Schulmitarbeiter können sich nach den Osterferien einfacher als bisher testen lassen. Die Stadt Konstanz hat mit den Schulleitern ein Konzept erarbeitet.

„Wir gehen davon aus, dass wir an allen Grundschulen eine Teststraße einrichten“, sagt Frank Schädler, Leiter des Konstanzer Amts für Bildung und Sport. Diese können Kinder und Lehrer klassenweise zweimal pro Woche durchlaufen.

Frank Schädler, Leiter des Amtes für Bildung und Sport
Frank Schädler, Leiter des Amtes für Bildung und Sport | Bild: SK-Archiv

Das Land Baden-Württemberg bezahlt diese Schnelltests im Nasenvorhof. „Sie sind laut Experten sehr zuverlässig und selbst bei kleinen Kindern gut anwendbar“, so Schädler. Geschultes Personal organisiert die Stadt in Zusammenarbeit mit der Konstanzer Firma Event Promotions.

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„Hoffentlich machen nach Ostern sehr viele Schüler mit“, sagt Frank Schädler. „Denn es könnte sein, dass die Frage, ob Schulen geöffnet bleiben können, an das Testen gekoppelt wird.“ Eltern, die ihr Kind nicht in der Schule testen lassen möchten, erhalten die Ausstattung für zu Hause und werden angeleitet. „Im Grundschulbereich empfehlen wir auf aber jeden Fall das Testen in der Schule, das ist zuverlässiger“, sagt Schädler.

So sei auch das korrekte Ablesen und Weitergeben der eventuell positiven Ergebnisse sichergestellt. „Die weiterführenden Schulen setzen sicher eher auf Selbsttests für zu Hause“, so der Schulamtsleiter.

Tamara Zormeier gibt zu bedenken: „Die Schüler oder Eltern müssen aber schon ein paarmal unter Aufsicht üben, bis sie es wirklich richtig machen.“

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