Die Frequenz war da. Viele Autofahrer haben die beiden Ladestationen mit ihren vier Ladepunkten vor dem Marienhaus in der Wallgutstraße genutzt, um Strom zu tanken. Am 12. November 2024 gingen sie in Betrieb. Jetzt wird das ehemalige Altersheim umgebaut und die Ladesäulen sind verschwunden. Haben Stadtverwaltung, Stadtwerke (SWK) und Caritas nicht miteinander gesprochen?

„Die Stadtwerke Konstanz haben den Standort gemeinsam mit der Stadt Konstanz ausgewählt und den Bau veranlasst“, schreibt die Pressestelle der Stadtwerke auf SÜDKURIER-Nachfrage. 24.000 Euro netto habe die Einrichtung dieser Ladeinfrastruktur gekostet.

Bis 9. Januar 2025 seien sie in Betrieb gewesen und wurden dann abgebaut. Die Kosten hierfür seien in einem mittleren dreistelligen Bereich gewesen. „In diesem Zeitraum wurden insgesamt 535 Ladevorgänge mit einer Gesamtmenge von etwa 9400 kWh registriert. Die Ladeinfrastruktur ist im Vergleich zu anderen Standorten sehr gut angenommen worden“, so die Pressestelle.

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War die Großbaustelle nicht bekannt?

„Zum Zeitpunkt der Errichtung der Ladeinfrastruktur war bekannt, dass der Caritasverband Konstanz das Marienhaus umfangreich sanieren und umbauen wird. Nicht bekannt war den Stadtwerken, welche Flächen für die Baustelleneinrichtung benötigt werden“, schreiben die Stadtwerke auf SÜDKURIER-Anfrage.

Am 18. November 2024, also sieben Tage nach Inbetriebnahme der Ladesäulen, seien die Stadtwerke vom Tiefbauamt aufgefordert worden, eine Stellungnahme zum Antrag der Caritas auf Sondernutzungserlaubnis für die Einrichtung der Baustelle abzugeben.

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„Erst zu diesem Zeitpunkt wurde den Stadtwerken bekannt, dass sich die neue Ladeinfrastruktur innerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche befindet“, so die SWK-Pressestelle. „Aufgrund der weit vorangeschrittenen Planungen der Caritas konnte die Fläche nicht mehr verlegt werden.“

Was passiert jetzt mit den Ladesäulen?

Die Stadtwerke planten derzeit einen Ersatzstandort in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Standort, ebenfalls in der Wallgutstraße, so die Pressestelle. Hier solle die abgebaute Ladeinfrastruktur wieder errichtet und voraussichtlich im Februar in Betrieb genommen werden.

Werden nach dem Umbau des Marienhauses in zwei Jahren vor dem Anwesen wieder E-Ladestationen eingerichtet? „Diese Entscheidung wird nach dem Ende des Sanierungsvorhabens und in Abhängigkeit davon, ob über den Ersatzstandort hinaus zusätzlicher Bedarf besteht, getroffen“, lautet die Antwort der Stadtwerke.

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Unabhängig davon seien ein weiterer Standort in der Gottlieber Straße sowie die Umsetzung der Standorte aus dem Landesförderprogramm zur „E-Zone“ in Planung.