Es riecht nach Chlor, man hört Wasser plätschern und sieht Kinder im kühlen Nass herumspringen. Denn die Konstanzerinnen und Konstanzer haben endlich ihr lang ersehntes Schwaketenbad wieder – und das seit genau einem Jahr. Am 1. April 2022, wurde das Bad offiziell eröffnet. Zeit für eine erste Bilanz des Freizeit- und Sportbades in Wollmatingen, das Vereinen und Schülern so lange fehlte.

Das könnte Sie auch interessieren

Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz und Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz (BGK), sind zufrieden mit den ersten 365 Tagen im neuen Bad. Die BGK zählte in dieser Zeit über 280.000 Besucher. Erst am letzten Wochenende im März war diese Zahl geknackt worden, im Vorfeld hatte man sie als Zielwert für das erste Jahr gesetzt. Zum Vergleich: Im alten Bad lag der Rekord bei ungefähr 200.000 Besuchern, jedoch besaß dies auch eine deutlich kleinere Kapazität.

„Damit haben wir unser Ziel erreicht“, sagt Robert Grammelspacher zur Punktlandung. „Das Bad kommt bei den Badegästen hervorragend an.“ Häufig besuchen das Bad über 1000 Gäste am Tag. Den Rekordtag habe die BGK Anfang des Jahres am 15. Januar verzeichnet. An diesem Tag strömten 1600 Badegäste ins Schwaketenbad.

Sie ziehen Bilanz zum ersten Jahr des neuen Schwaketenbads (von links): Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz, Roland ...
Sie ziehen Bilanz zum ersten Jahr des neuen Schwaketenbads (von links): Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz, Roland Lohr, Betriebsleiter des Schwaketenbades, und Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz. | Bild: Timm Lechler

Norbert Reuter ist erleichtert, dass sich mit der Eröffnung des Schwaketenbads der Bäderbereich in Konstanz wieder normalisiert hat. Zuvor mussten viele Vereine und Schüler ohne passendes Bad auf andere Bäder ausweichen. „Die Bodensee-Therme musste die Schüler und Kinder aufnehmen“, sagt er dem SÜDKURIER. „Dadurch konnte das Konzept (Anm. d. Red.: der Therme) nicht mehr wie gewohnt verfolgt werden. Seit dem 1. April 2022 ist das wieder in den Zielgruppen eingeordnet.“

Teurere Energiekosten führt zu höheren Eintrittspreisen

In den vergangenen Monaten ächzten nicht nur die Privatverbraucher unter den gestiegenen Energiepreisen, sondern auch die Konstanzer Bäder. Schließlich sind die Freizeitoasen ziemliche Energiefresser. So mussten die Eintrittspreise, die 2016 kalkuliert wurden, laut Robert Grammelspacher im November 2022 erhöht werden, „um die Energiepreissteigerung abzufangen“. Im Sommer war die Wassertemperatur außerdem von 27 auf 26 Grad gesenkt worden, was laut Grammelspacher zu einer Energieersparnis von fünf Prozent führt.

Schlussendlich lande die Bädergesellschaft beim Schwaketenbad finanziell bei einem Kostendeckungsgrad von 40 bis 50 Prozent. Da es sich bei dem Bad jedoch auf um einen sogenannten „Bestandteil der Daseinsvorsorge handle“, sei dies völlig im Rahmen. Daseinsvorsorge bezeichnet hierbei die staatliche Aufgabe, Güter und Leistungen bereitzustellen, die für menschliches Dasein notwendig sind.

Das könnte Sie auch interessieren

Anders sieht dies übrigens bei der Bodensee-Therme aus. Hier streben die Verantwortlichen einen Kostendeckungsgrad von 100 Prozent, ohne Zinsen und Abschreibung, an. Bei den Konstanzer Strandbädern bewegt sich dieser übrigens bei drei bis 15 Prozent. Da beispielsweise am Hörnle kein Eintritt verlangt wird – und dennoch das Gelände gepflegt werden muss.

Übrigens: Alle Bäder der BGK verzeichneten 2022 zusammengerechnet fast 1,2 Millionen Besucher. Ein Wermutstropfen: Die Bodensee-Therme konnte das Niveau des Vor-Corona-Jahr noch nicht wieder erreichen. Die Verantwortlichen machen dafür auch die Einschränkungen in den ersten Monaten des Jahres verantwortlich. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2019 waren über 450.000 Besucher in die Therme geströmt, 2022 blieb mit 316.000 deutlich dahinter zurück.

Das könnte Sie auch interessieren