Ok, jetzt wollen wir mal ganz cool bleiben. Das heißt: Unsereins schenkt sich die beleidigte Leberwurst, weil die AfD pauschal einen ganzen Berufsstand als Lügenpresse verunglimpft. Auch Anderes, wie die unerträglichen Auftritte von AfD-Abgeordneten im Landtag bis hin zur teils furchterregenden Ausdrucksweise – sei‘s drum. Man konzentriere sich einfach mal auf ein paar Forderungen des Thorsten Otterbach.
Warum gibt es keine Hilfen für die Länder, aus denen Menschen fliehen? Ist es denn nicht richtig, wenn der Mann der Politik ein Versagen beim Wohnbau und den Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum vorwirft? Und wer hat sich noch nicht über Knöllchen geärgert? Ist rechtsextrem, wer die Abschaffung von Tempoblitzgeräten fordert? Nein, das alles ist vertretbar.
Und auch dass Kommunal-, Landes- und Bundespolitik bei Thorsten Otterbach zum großen Eintopf vermengt werden, lässt sich verschmerzen – das machen die Mitbewerber im Zweifel ganz ähnlich. Eine Frage aber bleibt: Muss man deshalb ins politisch extreme Lager der AfD abwandern und die Demokratie aufs Spiel setzen? Der Wähler ist mündig genug für eine Antwort.