„Unglaublich“, schimpft Roger Tscheulin. Zuerst hatte sich der Ortsvorsteher Dettingen-Wallhausens gewundert, warum Sofateile auf dem Lastwagen des Bauhofs lagen. Als er erfuhr, dass sie am Waldrand zwischen Wollmatinger Kreisel und Dettingen entsorgt worden waren, war sein Ärger da: „Das auf den Wertstoffhof zu bringen, ist doch keine Sache. Außerdem ist das für unsere Leute keine Freude.“
Es werde alles mögliche, was ein Haushalt zu bieten hat, im Wald entsorgt, berichtet Verwaltungsleiter Jürgen Morgen. „Manchmal sind es auch säuberlich verschnürte Säcke, und die sind bestimmt nicht versehentlich von der Ladefläche gefallen“, erklärt er. „Als die Bauhofmitarbeiter von den Sofateilen erfuhren, haben sie gleich gesagt: Wir schaffen sie sofort weg“, blickt Morgen zurück.
Wie in diesem Fall und auch in vielen anderen, verzichtet die Ortsverwaltung auf eine Anzeige. Es komme meist nichts dabei heraus und verursache Polizei und ihm nur unnötig Arbeit. „Es gibt immer wieder Anzeigen, aber nicht sehr oft“, erklärt Polizeipressesprecherin Katrin Rosenthal. Einfach eine Wildkamera zu installieren, wäre denkbar. Aber das kommt laut Rosenthal bestenfalls nur dann in Frage, wenn an der betreffenden Stelle oft Müll abgestellt wird.
Seit etwa einem Jahr stellen „illegale Entsorgungen“ ein großes Problem dar, teilt Mainau-Förster Theo Straub mit, der auch für Allensbach und Reichenau zuständig ist. Dagegen vorzugehen, sei sehr schwierig, weil in den meisten Fällen nicht herauszufinden ist, wer da seinen Müll entsorgt hat. Insgesamt sei diese Entwicklung sehr traurig und absolut unverständlich in den heutigen Zeiten.
„In den letzten zehn, 15 Jahren ist es meinem Gefühl nach gleich schlimm geblieben. Das sind Sachen, über die ich nur den Kopf schütteln kann“, sagt Förster Michael Flöß, der bis zur Neuaufteilung der Reviere auch für den Dettinger Wald zuständig war. Dabei ist die Müllentsorgung in Konstanz auf vier Wertstoffhöfen recht problemlos möglich. Dort dürfen übrigens auch Reichenauer Haushalte entsorgen.
Übrigens: Es ist nicht das erste Mal, dass Unbekannte eine Couch-Garnitur im Wald abgeladen haben. Schon 2018 fand der Förster eine komplette Couch-Garnitur mitsamt Tisch, Kissen und Teppich im Wald oberhalb von Wallhausen.