Intern überaus harmonisch, nach außen hin aber durchaus in der Sache kämpferisch – so präsentierte sich der Stadtsportverband Konstanz (SSV), die Interessensvertretung der Konstanzer Sportvereine, bei seiner Mitgliederversammlung im Saal der Volksbank.

Andreas Osner, Bürgermeister für Soziales, Kultur und Sport, betonte: „Wir unterstützen und kämpfen auf der Seite des Sports.“ Dass es eine Reihe von Feldern gibt, auf denen für die Sache gekämpft werden muss, listete er dann auf. Wie etwa die Erweiterung der Schänzle-Halle, die nun teurer wird, doch demnächst sollen die Ausschreibungen starten.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein weiteres Fragezeichen sieht Osner hier bei der Suche nach Handwerkern, so dass sich das Projekt noch etwas hinziehen könnte. Auch die Sportförderrichtlinien sollen aktualisiert werden – in Zeiten von Haushaltseinsparungen gibt es auch hier Diskussionsstoff. Osner betonte aber: „Der Sport gehört zur sozialen Infrastruktur der Stadt, hier spielt der Sport eine maximale Rolle.“

„Projekt, das Kinder für den Sport begeistert, stirbt...“

Martin Müller, seit sechs Monaten Vorsitzender des SSV, kritisierte, dass das Loblied auf das zumeist ehrenamtlich gemeisterte Engagement rund um den Sport oft von der Politik zu hören sei, bei genauem Hinschauen aber nur Worthülsen übrig blieben, die Anerkennung und Wertschätzung in Form von konkreten, zumeist eben Kosten verursachenden Maßnahmen dann aber eher sparsam ausfalle. Als Beispiel nannte er den Konstanzer Sportgarten, ein Angebot für Kinder. „Alle sind begeistert, vor allem die Kinder, aber das Projekt, das Kinder für den Sport begeistert, stirbt wegen 83.000 Euro.“

Martin Müller, SSV-Vorsitzender
Martin Müller, SSV-Vorsitzender | Bild: Jürgen Rössler

Doch auch Positives gab es zu erwähnen – die Eröffnung des Schwaketenbads. „Dieses Bad wird Konstanz extrem gut tun“, betonte Müller und bedankte sich bei Robert Grammelspacher als Vertreter der Bädergesellschaft. Als er allerdings auf das Thema „Sporthallen“ zu sprechen kam, war schon wieder Schluss mit den positiven Aspekten.

SSV will mehr für den Konstanzer Sport kämpfen

So vermutete Müller mit Blick auf die Planung der dringend benötigten Suso-Halle: „Die Konzeption war so ausgelegt, dass die Einsprüche der Anwohner fast schon programmiert waren.“ Die Folge: Realisierung nicht terminierbar. Seine Ursachenforschung – „Vielleicht sind wir zu leise!“ – lässt vermuten, dass er in Zukunft gerne lautere Töne in Sachen Sport wählen möchte.

Das könnte Sie auch interessieren

Hier setzte auch Harald Schuster an, als langjähriger Hallenreferent des SSV permanenter Mangelverwalter: „Die Politik wollte mehr als Teile der Verwaltung!“ Angesichts von Projekten wie der Marienschlucht oder dem Bodenseeforum wirkt auf ihn das Argument Finanzen nicht mehr überzeugend. „Wir müssen mehr kämpfen, um die Infrastruktur des Konstanzer Sports zu verbessern.“