Die Vorarbeiten für die Erweiterung der Schänzlehalle sind erledigt. Es wurden Büsche gefällt, um das Baufeld frei zu räumen. Dies wurde noch im Winter gemacht, also außerhalb der Zeit der Vogelbrut. Bis die Bauarbeiter anrücken, wird es nach Angaben von Walter Rügert, Sprecher der Stadt Konstanz, Herbst werden.

Nach seinen Angaben liegt die Baugenehmigung inzwischen vor. „Aktuell arbeiten Planungsbüros sowie das städtische Hochbauamt an der Vorbereitung der Baumaßnahme“. Das erste Ausschreibungspaket sei für Mai anvisiert und die Vergabe für Juni. Ab September soll es dann richtig losgehen mit dem Erweiterungsbau. „Die Fertigstellung der Halle V ist für Anfang 2024 geplant. Die Inbetriebnahme kann somit im ersten Halbjahr 2024 erfolgen“, stellt Walter Rügert fest.

1,4 Millionen Euro mehr für die klimafreundliche Halle

Zuletzt wurde die lange herbeigesehnte Erweiterung verzögert, weil die Halle den neuen Klimaschutzstandards entsprechen sollte. Das große Dach ist inzwischen zum Solar-Kraftwerk umgewandelt. Bürger können dort investieren. Dieses ist eines von 13 Anlagen, die die Stadtwerke Konstanz aus den Mitteln eines Bürgerdarlehens realisieren.

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Die Solaranlage auf der Schänzlehalle soll im Jahr rund 147.900 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen, was ungefähr dem Jahresverbrauch von 62 Haushalten mit drei Personen entspricht. Unter dem Strich würden also jährlich mehr als 100 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid eingespart, also nicht in die Atmosphäre geblasen.

Somit muss die Stadt rund 1,4 Millionen Euro mehr aufbringen für die klimafreundliche Halle, die rund 60 Prozent weniger Energie verbraucht als ein herkömmliches Konstrukt. Rund 400.000 Euro der Mehrkosten werden durch Förderungen gedeckt. Langfristig spart die Stadt durch den niedrigeren Energieverbrauch.

Neubauten der Hallen entstehen nicht schnell genug

Der Konstanzer Sport rechnet damit, dass die Stadt bis 2026 ein Defizit an Hallen hat. Denn die Halle der Theodor-Heuss-Realschule soll ebenso fallen wie die der Berufsschule Zeppelin, die neu gebaut wird. Die Neubauten an der Schänzlehalle und dem Suso-Gymnasium entstehen nicht schnell genug.

Die Fraktion der Freie Grüne Liste im Gemeinderat hatte sich zuletzt nach dem Sachstand und den Zeitplänen wegen den Hallen erkundigt. Die Stadt Konstanz möchte dazu keine Informationen an die Presse geben, bis nicht die anfragenden Stadträte informiert wurden.

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Die FGL merkt an: „Der notwendige Neubau einer Dreifachhalle Petershausen-Ost/Suso-Gymnasium wurde bereits im Sportbericht 2012 begründet und empfohlen. Sich abzeichnende Schulraumdefizite sollten gemeinsam mit einem Sporthallenneubau auf dem Schulgelände realisiert werden.“ Die FGL stellt weiter fest: „Der Schulausschuss hat sich mehrfach dagegen ausgesprochen, den Hallenbau mit der Schulraumerweiterung zu verknüpfen, da das aus Sicht des Ausschusses die Planung verzögert. Bis heute ist das Projekt noch nicht einmal in die Vorhabenliste aufgenommen worden.“

Damit stehe der Baubeginn weiter in den Sternen. Die Freie Grüne Liste fordert einen konkreten Zeitplan. Sie weist darauf hin, dass die Sportverwaltung einem Abriss der Turnhalle der Theodor-Heuss-Realschule wegen der Nutzung des ehemaligen Telekomareals zum Wohnen nur zugestimmt habe, wenn die Flächen in der neuen Suso-Halle zur Verfügung stehen.

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In der Mitteilung der Freien Grünen Liste heißt es mit Verweis auf eine Vorlage der Stadtverwaltung für den Gemeinderat aus dem Jahr 2019: „Dieser Entwicklung wurde seitens der Sportverwaltung zugestimmt, sofern mit Abriss der Turnhalle Theodor-Heuss ein Sportflächenausgleich durch Fertigstellung der Sporthalle Petershausen-Ost am Suso-Gymnasium sichergestellt wird.“