Immerhin gibt es mit der Saison-Gastronomie See-Oase einen Anziehungspunkt auf dem Gelände Klein Venedig an der Kunstgrenze. Wesentlich für einen längeren Aufenthalt sind dabei auch Toiletten. Viele Besucher wundern sich, warum in diesem Jahr ein alter Toilettenwagen mitten auf dem Platz steht. Im vergangenen Jahr gab es einen Container in der Nähe des Sealife Centers, der allerdings häufig außer Betrieb war.
„Der Standort wurde ausgewählt, weil dort keine Hebeanlage benötigt wird“, schreibt Julia Lange von der Pressestelle der Stadt Konstanz auf SÜDKURIER-Anfrage. Eben diese Hebeanlage sei Ursache für die Ausfälle im Vorjahr gewesen. Der jetzige Standort sei in Absprache mit der See-Oase festgelegt worden.
Warum wurde ein relativ ramponierter Toilettenwagen aufgestellt, in dem sich einige Kabinen nicht verschließen lassen, anstatt ein neueres Modell dort zu platzieren? „Aus Kostengründen/Haushalt“, lautet die Antwort der Pressestelle, die ergänzt: „Wenn sich einige Kabinen tatsächlich nicht schließen lassen, schauen wir das gerne an und lassen es entsprechend reparieren, falls das möglich ist.“
Wie weit sind die Planungen gediehen?
Und was ist mit weiteren Ideen, um den Bereich aufzuwerten? Nachts liegt der Uferweg im Dunkeln. Das habe Gründe. „Mit der Gestaltung einer Freizeitzone am Ufer wurde hier eine provisorische Beleuchtung eingerichtet, also nicht direkt am Ufer, sondern abgerückt hinter der Baumreihe“, schreibt Lange. Sie fügt an: „Erst mit der Gesamtplanung und -umgestaltung des Geländes kann eine dauerhafte Beleuchtung sinnvoll platziert werden.“
Wann das gesamte Areal tatsächlich umgestaltet wird, sei nicht absehbar. „Im aktuellen Doppelhaushalt sind hierfür keine finanziellen Mittel vorgesehen“, so Julia Lange. Die Stadtverwaltung sei jedoch nicht untätig. „Wir prüfen derzeit gemeinsam mit der Stadt Kreuzlingen, wie wir das Seeufer weiter aufwerten können – sowohl für den Naturschutz als auch für die Erholung der Besucherinnen und Besucher.“
Die Abstimmungen mit den zuständigen Behörden beider Länder gestalte sich bei diesem grenzüberschreitenden Vorhaben allerdings als nicht ganz unkompliziert. Anspruchsvoll seien beispielsweise die spezifischen Uferbestandteile bei der grenzüberschreitenden Planung, deren Koordination aufwendig sei. Für das laufende Jahr seien im Haushalt zwar noch keine Mittel für eine Umsetzung eingeplant, aber „mit fortschreitender Projektkonkretisierung werden jedoch entsprechende Haushaltsmittel angemeldet“, so Julia Lange.
Tatenlos war die Stadtverwaltung dennoch nicht. In diesem Jahr wurde ein Grill, der mit Holz oder Kohle befeuert wird, aufgebaut. Er sei der Ersatz für den Elektrogrill, bei dem es sich um ein Leihgerät gehandelt habe, das Ende 2023 an den Hersteller zurückgegangen sei.