Zeitweise bis zu 100 Personen standen am späten Donnerstagabend mitten auf der Fahrbahn zwischen Bodenseeforum und Bofo-Parkplatz. Es waren die Klimaaktivisten der Gruppe Extinction Rebellion, die mit Bannern und ihren Körpern eine Straßenseite blockierten.
Konstanz ohne Klimaziel – nicht mit uns
Den heranfahrenden Autos und Motorrädern hielten sie Banner mit den Schriftzügen „Konstanz ohne Klimaziel – nicht mit uns“ und „Verkehr stoppen: Schaffen wir selbst. Klimakrise stoppen: Nur mit euch“ entgegen.
Gemeinderatsitzung war der Grund
Der Slogan richtete sich nur vordergründig an die Autofahrer. Grund für die Demonstration war die gleichzeitig im Bodenseeforum stattfindende Gemeinderatsitzung. „Als wir gehört haben, dass Konstanz sich nicht eindeutig dazu bekennt, bis 2030 klimapositiv werden zu wollen, haben wir spontan die Aktion gestartet“, sagte einer der Demonstranten.
Im Bodenseeforum hatten die Stadträte über das weitere Vorgehen in Sachen Klima abgestimmt. Nur knapp waren zwei Anträge gescheitert, die sich eindeutig zur Klimapositivität 2030 bekannten. Letztendlich gewann ein Antrag, der dies als Wunschziel angab.
Fridays for Future: Zwei getrennte Veranstaltungen
Auch die Gruppe Fridays for Future Konstanz hatte vorm Bodenseeforum mit Zelten und Bannern Stellung bezogen. „Das sind aber zwei getrennte Veranstaltungen“, bekräftigte ein Demonstrant von Extinction Rebellion.
Bundespolizei war auch dabei
Vor Ort waren die Konstanzer Polizei, Polizisten aus dem Landkreis sowie die Bundespolizei. Obwohl die Straßenblockade nicht angemeldet war, räumte die Polizei den Platz nicht mit Gewalt, sondern beobachtete die Lage.
Da Extinction Rebellion größtenteils nur eine Straßenseite blockierte und die Polizei den Verkehr regelte, kam es zu keinen wesentlichen Einschränkungen im Straßenverkehr.
Polizei suchte Gespräch
Der Einsatzleiter suchte das Gespräch mit den Demonstranten. Als immer weniger Autos mit ihren Scheinwerfern gen Bodenseeforum steuerten und auch die Aktivisten weniger wurden, schlug er ihnen vor, so langsam abzubrechen. „Ich verstehe euer Anliegen ja, aber schaut mal, so wirklich Sinn macht es hier und heute nicht, wenn ich mir den Verkehr anschaue“, sagte er.
Nach ungefähr eineinhalb Stunden ging die spontane Blockade friedlich zu Ende.