Zwischen 1500 und 2000 Menschen haben am Samstagabend auf dem Münsterplatz in Konstanz an der Solidaritätskundgebung für die Ukraine teilgenommen. Die Veranstaltung war kurzfristig von den Jusos, der Jungen Union, der Grünen Jugend, den Jungen Liberalen, Amnesty International sowie den Jungen Europäischen Föderalisten organisiert worden.
Der Bedarf nach einem Zeichen gegen den kriegerischen Überfall durch Putins Russland war allerdings in allen Altersgruppen groß, gekommen waren längst nicht nur bei den Angehörigen der jungen Generation. An der Demonstration nahmen unter anderem auch die frei Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (CDU), Lina Seitzl (SPD) und Ann-Veruschka Jurisch (FDP) sowie zahlreiche Stadträte und der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt teil. Ein äußeres Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzte die Stadt außerdem mit der Ausleuchtung der Imperia in den Farben der ukrainischen Nationalfarben.
Die Veranstaltung ging den Menschen spürbar unter die Haut – vor allem wegen der Stellungnahmen junger Menschen aus der Ukraine, die über die Situation ihrer Angehörigen und Freunde in ihrer Heimat berichteten. Die während der Kundgebung zwischen 19 und 20.20 Uhr sich in Windeseile verbreitenden Informationen über die Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wurden mit viel Beifall bedacht.
Trotz der hohen Emotionalität handelte es sich durchweg um differenzierte Beiträge der Redner. So wurde klar zwischen der russischen Bevölkerung und der Regierung unter Vladimir Putin unterschieden. Der an der Universität lehrende Politikwissenschaftler Wolfgang Seibel sorgte dabei für einen selbstkritischen Blick auf den „Luxus der Naivität“, den sich die Generation des Kalten Kriegs nach dem Fall des Eisernen Vorhangs geleistet habe. Die Kundgebung endete mit einer Schweigeminute und der Intonation der ukrainischen Nationalhymne.