Das Interesse an bezahlbarem Wohnraum in Konstanz ist groß. Das zeigt sich auch an der Veranstaltung, zu der die Stadtverwaltung Konstanz am Dienstag, 25. März, um 18 Uhr, in das Bodensee-Forum einlädt. Sie will über die Vergabe der ersten Grundstücke beim Neubaugebiet bei Wollmatingen informieren. Eigentlich war die Veranstaltung im Konzil vorgesehen, doch aufgrund des großen Interesses potenzieller Bauwilliger wird jetzt das größere Bodensee-Forum genutzt. Der SÜDKURIER berichtete bereits. 

Rund 200 Grundstücke stehen im ersten Bauabschnitt (zwischen Nordtangente, Dettinger und Radolfzeller Straße) zur Verfügung, ungefähr 180 davon für Townhouses und Reihenhäuser und 32 große Baufelder für Geschosswohnungsbau sowie einige Gewerbegrundstücke. Entstehen sollen dort ungefähr 1000 Wohneinheiten, in denen zukünftig knapp 2000 Menschen wohnen können sollen.

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Bei dem Termin sollen vor allem private Bauherren frühzeitig über den Vergabeprozess für ein Grundstück informiert werden. Die eigentliche Vergabe startet dann aber erst Ende 2026. Es sind außerdem weitere Veranstaltungen für Fachleute, unter anderem für Architekten und Gewerbetreibende, für einen späteren Zeitpunkt geplant.

Nicht alle verkaufen ihr Grundstück freiwillig

Allerdings ist die Stadt erst im Besitz von 72 Prozent der vorgesehenen Gesamtfläche. Noch immer haben nicht alle Grundstücksbesitzer verkauft. Manche wollen dies auch nicht freiwillig tun. Die Stadt Konstanz hat deshalb beim Regierungspräsidium Freiburg (RP) zwei Anträge auf Enteignung gestellt. Dabei geht es um Grundstücke, die sich auf dem Gebiet des ersten Bauabschnittes befinden. Nicht nur die Stadt fiebert der Entscheidung entgegen, sondern wohl auch die Grundstücksbesitzer, die nicht verkaufen wollen – und davon gibt es einige. Es ist eine Zitterpartie für beide Seiten, denn die Entscheidung könnte durchaus wegweisend sein.

Wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen?

„Wir rechnen jeden Tag mit einer Entscheidung“, äußerte jüngst Lukas Esper von der Stabstelle Entwicklung Hafner gegenüber dem SÜDKURIER. Kann das RP genauere Auskunft geben? „Derzeit sind zwei Anträge der Stadt Konstanz auf Enteignung und Entschädigungsfeststellung zur Realisierung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme „Nördlich Hafner“ bei der Enteignungsbehörde des Regierungspräsidiums anhängig“, bestätigt Heike Spannagel, Pressesprecherin des RP Freiburg auf SÜDKURIER-Nachfrage.

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In einem der beiden Verfahren habe im Dezember 2024 eine mündliche Verhandlung stattgefunden. Der zweite Antrag befinde sich noch im Anhörungsverfahren. „In beiden Verfahren können wir nicht einschätzen, wann mit abschließenden Entscheidungen zu rechnen ist“, so Heike Spannagel, die anfügt: „Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir zu laufenden Enteignungsverfahren leider keine weiteren Auskünfte geben können.“ Ob die Verwaltung bereits bei ihrer Veranstaltung am Dienstag, 25. März, mehr dazu sagen kann oder wird, bleibt offen.