Zwei Ideen, wie der Radverkehr in Konstanz attraktiver und sicherer gestaltet werden kann, beschäftigen die Kommunalpolitik. Da ist zum einen eine Radspur auf der Fahrbahn der alten Rheinbrücke, zum anderen eine Einbahn-Regelung für Autos auf der Eichhornstraße in Petershausen-Ost.
Idee eins dürfte schon allein wegen der zu erwartenden Kosten ausführlich diskutiert werden. Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn rechnet mit einem deutlich sechststelligen Betrag, wie er im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagt, da es mit ein paar weißen Strichen auf dem Asphalt nicht getan ist.
Zum Gesprächsbedarf über Idee zwei gab Peter Müller-Neff (Grüne) bereits einen Vorgeschmack im Technischen und Umweltausschuss (TUA) des Gemeinderats. Der Autoverkehr – vor allem zum Hörnle – würde durch einen Einbahnverkehr erheblich beeinflusst. Zudem hätte dies wesentliche Auswirkungen, da durch den Lorettowald mehr Verkehr fließen würde, so Müller-Neff weiter.
„Ob das der Weisheit letzter Schluss ist?“
Schützenhilfe bekam er von Achim Schächtle (FDP), denn die Herrmann-von-Vicari-Straße würde dann deutlich mehr belastet. „Ob das der Weisheit letzter Schluss ist?“, stellte er in den Raum. Dass es zu einer Verlagerung kommen würde, meint auch der Radverkehrsbeauftragte Gregor Gaffga. Aber die Anwohner in der Eichhornstraße würden „sich sicherlich freuen, wenn dort weniger Verkehr ist“.
Mehrere Räte haben in Sachen Verkehrspolitik zudem den Zähringerplatz im Blick. Für Heiner Fuchs (CDU) ist er ein gefährlicher Knotenpunkt. Die Aufstellflächen für Fahrräder sind für Anne Mühlhäußer (Grüne) und Jürgen Ruff (SPD) ausgesprochen unbefriedigend.
Auf der dort einmündenden Radstraße sieht Mühlhäußer Handlungsbedarf. Tagtäglich gebe es sehr viel unangenehme und brenzlige Situationen mit Autofahrern. „Sie fühlen sich im Recht, wenn sie mit ihren dicken SUVs ankommen“, sagte sie verärgert. Der motorisierte Individualverkehr müsse daher raus aus Jahn- und Petershauser Straße.
„Wo bringt uns das weiter?“
Weiter diskutiert wird in den kommenden Jahren sicherlich auch das Parkhaus Dammgasse. Gisela Kusche (Grüne) erwartet durch das C-Konzept künftig einen geringeren Bedarf für Autos und kann sich eine Nutzung für Fahrräder vorstellen. Dass weitere Fahrradzählstellen eingerichtet werden sollen, gefällt ihr gar nicht. „Wo bringt uns das weiter?“ fragte sie.
Zählungen von Fahrrädern seien – wie bei den Autos – wichtig, erwiderte Gaffga. Unter anderem ergäben sich daraus Erkenntnisse über den Einfluss von Sperrungen und Baustellen.
„Eine Grüne Welle für das Rad wie in Holland„ ist ein Vorschlag von Anne Mühlhäußer, über den zukünftig abendfüllend gestritten werden kann.