Auf der untersten Ebene steht man noch auf Erde und Steinchen. Doch im restlichen Parkhaus Europabrücke, das die Stadtwerke Konstanz Mobil GmbH (KMG) baut und betreiben wird, sieht man bereits deutlich, wie das Gebäude künftig aussehen wird. Anfang Juli soll das Parkhaus für Autos und Fahrräder öffnen, so ist zumindest der Plan.
Von außen fehlt allerdings noch einiges. Die nackte Betonfassade der unteren beiden Ebenen soll beispielsweise noch begrünt werden. Das ist nicht nur was für das menschliche Auge, auch Vögel und Insekten sollen hier Futter und Nistplätze finden können. Für die Bewässerung wird Regenwasser in einer Zisterne gesammelt, erklärt Katja Romer, Projektleitung Bau für die KMG.
Der südliche Treppenturm, über den wohl die meisten das Parkhaus zu Fuß verlassen und wieder betreten werden, sieht dagegen von außen schon weitgehend fertig aus. Das Parkhaus wird barrierefrei zugänglich sein, dafür gibt es hier einen Aufzug. Im nördlichen Treppenturm geht es nur zu Fuß nach oben und unten.
Wer mit dem Fahrrad ins Parkhaus fährt, wird den Aufzug vermutlich nicht benötigen. Für Radler geht es von der separaten Zufahrt aus eine Ebene nach unten. Auf der Baustelle ist es hier noch leer. Künftig warten dort 150 Stellplätze, neun Fahrradschließfächer – davon fünf mit Lademöglichkeit für E-Bikes – und 30 Helmschließfächer. Auch Lastenräder sollen Platz haben.
24 Meter hoch, 745 Parkplätze
Hoch hinaus kann es dagegen für Autofahrer gehen. Das 24 Meter hohe Parkhaus ist in 17 Halbgeschosse unterteilt, jede Ebene umfasst also jeweils nur die linke oder rechte Hälfte der Gebäudefläche. Auf dem Weg nach oben fahren Autofahrer so an jedem einzelnen Parkplatz vorbei. Eine Anzeige – etwa mit grünen beziehungsweise roten Lichtern – für freie Plätze sei allerdings nicht vorgesehen.
745 Stellplätze für Autos entstehen im Parkhaus, davon 18 Carsharing-Parkplätze. Zudem soll es 80 Ladepunkte für Autos mit Elektroantrieb geben. Autofahrer dürfen sich auf Parkplätze in komfortabler Breite von 2,70 Meter freuen. Barrierefreie Parkplätze und Familienstellplätze werden sogar vier Meter breit, sagt Nina Welschinger, Geschäftsbereichsleiterin Parken bei der KMG.
Der Weg nach unten zur Ausfahrt geht dagegen deutlich schneller: Hier muss nicht die gesamte Länge des Parkhauses abgefahren werden, zwischen den Rampen liegen nur wenige Parkplätze. Romer spricht von einer Art Abkürzung, die man so bei der Ausfahrt nimmt.

Kennzeichenerkennung und viele Zahlungsmethoden
Eine Schranke werden die Parkhaus-Kunden nicht sehen. Stattdessen kommt eine Kennzeichenerkennung zum Einsatz. Bezahlt werden kann dabei auf verschiedenen Wegen. Klassisch am Automaten im Parkhaus, auch mit Bargeld, per App oder sogar hinterher online. „Wir versuchen, alles anzubieten“, sagt Welschinger, jeder solle seine bevorzugte Zahlungsmethode nutzen können.
An der noch nackten Fassade sollen Anfang Mai die Aluminiumlamellen angebracht werden, die dem Parkhaus dann sein charakteristisches Aussehen verleihen werden. Baubeginn für das Parkhaus war derweil im April 2024. Die Kosten – inklusive des Grundstückserwerbs – liegen bei rund 18 Millionen Euro. Bei Bedarf kann das Parkhaus in Zukunft vergrößert werden, heißt es von den Stadtwerken. Auch die Ladeinfrastruktur könne noch erweitert werden. Auf das Dach des Parkhauses kommt darüber hinaus eine Photovoltaik-Anlage.

Im Parkhaus Europabrücke wird es keine einheitlichen Preise geben. Vorgesehen sind drei Tarifzonen. Auf den unteren Ebenen wird der normale Tarif bezahlt, wer weiter nach oben fährt, parkt günstiger. Die oberen Geschosse sind für Dauerparker gedacht. Diese Aufteilung könne aber noch angepasst werden, wenn sich das in der Praxis als notwendig herausstellt.
Auf der Internetseite der Stadtwerke werden Preise ab 1,50 Euro pro Stunde für Zone A und ab 1 Euro pro Stunde für Zone B angegeben. Laut Stadtwerke-Pressesprecher Christopher Pape soll es allerdings ein Tagesmaximum geben. Endgültig seien die Tarife, auch für Dauerparker, bisher ohnehin noch nicht festgelegt.