Mit eingeschaltetem Blaulicht und mit zahlreichen Kräften rückt die Polizei Konstanz am Samstag, 1. Februar, in den Stadtteil Wollmatingen aus. Die Beamten sind bewaffnet und in Schutzausrüstung, denn die Lage ist zu Beginn wohl noch unübersichtlich. Über den Vorfall, bei dem ein junger Mann zuvor mit einer Schreckschusswaffe mehrere Schüsse in die Luft abgibt, informiert das Polizeipräsidium Konstanz in einer späteren Pressemitteilung.
Demnach kommt es am Samstagmittag gegen 12.12 Uhr im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz zu mehreren Notrufen, die alle meldeten, dass ein junger Mann mit einer Pistole in der Hand im Stadtteil Fürstenberg in der Stifterstraße umherlaufe. Hierbei sei es laut Zeugenangaben zu zahlreichen Schussabgaben in die Luft gekommen.
„Die alarmierten zahlreichen Einsatzkräfte des Polizeireviers Konstanz konnten den 21-jährigen Mann im Rahmen einer Fahndung in der Nähe der Radolfzeller Straße antreffen und festnehmen“, heißt es in der Pressemitteilung. Laut SÜDKURIER-Informationen soll sich die betroffene Immobilie, wo der junge Mann gestellt werden konnte, im Bereich der Radolfzeller Straße Ecke Sternengasse befinden.
Laut der Schilderung von Augenzeugen seien auch schwer bewaffnete Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Wie Harald Klaiber, Sprecher des Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz, allerdings auf SÜDKURIER-Nachfrage klarstellt, habe es sich um den normalen Streifendienst des Polizeireviers Konstanz und nicht um Spezialkräfte gehandelt. Allerdings hätten diese zusätzliche Schutzausrüstung getragen.
Polizei findet die Schreckschusswaffe
„Die Ermittlungen führten zum Auffinden einer Schreckschusswaffe, welche von der Polizei beschlagnahmt wurde“, so die Behörde. Dass zuvor Schüsse in der Stifterstraße gefallen sein müssen, kann demnach ebenfalls ermittelt werden: Die Beamten finden vor Ort mehrere Patronenhülsen.
Zum Motiv ermittelte die Polizei inzwischen, dass es vor den Schüssen zu einer Beziehungsstreitigkeit gekommen war und der Tatverdächtige wohl aus Frust darüber mehrfach in die Luft schoss. Für die weiteren Ermittlungen sucht die Polizei noch Hilfe aus der Bevölkerung. Weitere Hinweise, Zeugenwahrnehmungen oder Handyaufnahmen des Tatablaufes nimmt das Polizeirevier Konstanz unter (07531) 9952222 entgegen.
Wie der Sprecher des Führungs- und Lagezentrum auf SÜDKURIER-Nachfrage angibt, erwarten den jungen Mann nun weitere Ermittlungen wegen waffenrechtlicher Verstöße. Darüber entscheide die Staatsanwaltschaft. Eine Gefahr für die Zivilbevölkerung habe nicht bestanden, hieß es noch abschließend.