Und plötzlich wird es dunkel: Keinen Strom mehr hatten am Mittwochmorgen, 21. Juni, gegen 10.30 Uhr Teile des Konstanzer Stadtgebiets. Die Stadtwerke Konstanz bestätigten den Stromausfall auf SÜDKURIER-Nachfrage. Bewohner von der Konstanzer Altstadt und im Stadtteil Petershausen berichteten ebenfalls, dass bei ihnen zeitweise das Licht ausging und die Steckdosen keinen Saft mehr hatten.
Man befinde sich noch in der Klärung, erklärte Stadtwerke-Sprecher Christopher Pape am Telefon. Weitere Angaben machte er zunächst nicht. Kurz zuvor war über Konstanz und die Region ein Gewitter mit starkem Regen und orkanartigen Böen hinweggezogen.
Aufgrund des Stromausfalls musste die Feuerwehr zu mehreren Einsätzen ausrücken. Wie Pressesprecher Fabian Daltoe angab, sei man zu fünf feststeckenden Aufzügen gerufen worden, in denen sich noch Personen aufhielten. Das starke Gewitter habe jedoch zu keinen Einsätzen geführt, so der Sprecher.
Ursache: Trafo in Tägerwilen abgeschaltet
Eine Stunde später lagen dann den Stadtwerken neue Informationen zur Ursache des Stromausfalls vor: „Verursacht wurde die Versorgungsunterbrechung durch die Abschaltung des einspeisenden 110 Kilovolt-Trafos in Tägerwilen“, teilte Christopher Pape mit. Die Schutzauslösung sei um 10.47 Uhr erfolgt. „Nach der Lokalisierung der Störungsursache wurde um 10.58 auf ein Reservesystem umgeschaltet und somit die Versorgung wieder hergestellt“, hieß es weiter.
Betroffen waren laut Angaben der Stadtwerke die Gebiete Altstadt, Teile von Petershausen und Teile des Industriegebiets. Die genaue Ursache sei derzeit noch unklar und werde im Nachgang untersucht. Ob es an dem Unwetter gelegen hatte, konnte zunächst nicht bestätigt werden.
Gewittergefahr am Donnerstag hoch
So oder so gibt es wettertechnisch erst einmal Entwarnung, bevor es dann erneut ungemütlich wird. So soll es am Mittwoch nicht noch einmal zu einem solchen starken Gewitter kommen. Das gibt Jürgen Schmidt, Sprecher bei Wetterkontor, auf SÜDKURIER-Nachfrage an. „Das war es erstmal, da wird heute vermutlich nichts mehr nachkommen“, so der Meteorologe. „Am Bodensee sollte es das für heute gewesen sein.“
Allerdings habe es sich beim Gewitter am Mittwoch lediglich um einen Vorläufer gehandelt. Am Donnerstag, 22. Juni, könnte es laut Schmidt nochmals ungemütlich in der Region werden. So sei am Morgen noch mit großer Hitze zu rechnen, die Wetterdienste prognostizieren bis zu 31 Grad. Gegen Mittag ziehe dann aber das Unwettertief „Lambert“ auf, das bringe schwere Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel.
Wann genau es am Donnerstag richtig kracht, sei noch unsicher, Jürgen Schmidt rechne aber mit erhöhter Unwettergefahr vor allem in der zweiten Tageshälfte. Die Bürger sollten sich jeweils über den aktuellen Stand informieren.
„Am Freitag ist der Spuk vorbei, die Temperaturen gehen dann runter“, so Schmidt. Auch mit starken Gewittern sei dann nicht mehr zu rechnen. Für Samstag und Sonntag prognostizierte der Meteorologe dann schon wieder höhere Temperaturen bis um die 30 Grad und heiteres Wetter.