Zwei „The Taste“-Gewinner, ein Weihnachtsmenü – Was zaubern Mona Hiermaier und Jari Dochat da?
2022 und 2023 kamen die Sieger der TV-Kochshow aus Konstanz. Hier zeigen die beiden Köche vom Bodensee drei raffinierte, nicht zu aufwändige Gänge – mit Rezepten und Anleitung.
Mona Hiermaier und Jari Dochat, Konstanzer Gewinner der TV-Kochsendung „The Taste“, bereiten im Restaurant Anglerstuben ein weihnachtliches Drei-Gänge-Menü zu. Hier sticht Mona kleine Kreise aus dünnen Apfelscheiben aus.
| Bild: Hanser, Oliver
Köche sind Stress gewohnt, aber vor Weihnachten explodiert der Terminkalender. So geht es auch Jari Dochat, Küchenchef der Konstanzer Anglerstuben. Und trotzdem nimmt der 36-Jährige sich Zeit, um für die SÜDKURIER-Leserschaft ein fabelhaftes Drei-Gang-Weihnachtsmenü zu kochen: Tandoori-Blumenkohl, Entenkeule und gefüllte Bratapfelküchle.
Dochat, letztjähriger Gewinner der TV-Kochsendung The Taste, steht dieses Mal aber nicht allein in der Küche. An seiner Seite kocht die 24-jährige Mona Hiermaier, diesjährige Gewinnerin von „The Taste“. Als die Reporterin und der Fotograf die Küche betreten, dampft es schon aus einem Topf. Die beiden Konstanzer Köche sind mittendrin in den Vorbereitungen.
Während Jari Dochat die Gnocchi für den Hauptgang in der Pfanne schwenkt, hält Mona Hiermaier viele Schritte mit ihrem Handy fest. Schließlich soll auch die Social-Media-Welt Einblicke erhalten.
| Bild: Hanser, Oliver
Alle Gänge entstehen gleichzeitig
Drei Gänge zubereiten, alle auf einmal? Was Hobbyköche unter Druck setzt, sehen Mona und Jari gelassen. „Wir machen gerade das Dessert, denn Zutaten für Vorspeise und Hauptgang sind schon im Ofen“, erklärt er. „Wir möchten Gerichte zubereiten, die nicht zu aufwändig sind. Schließlich soll an Heiligabend Zeit für die Familie sein.“
Der letztjährige Taste-Gewinner feiert dieses Mal „unkonventionelle Weihnachten“, da seine Familie so weit verstreut lebt. „Meine Frau, mein sechsjähriger Sohn und ich laden meine Eltern, meine Schwiegereltern und meine Geschwister mit Familien zu uns ein. Weil wir aber nicht genügend Übernachtungsplätze haben, machen wir nachmittags Bescherung. Dann gibt es Glühwein und danach schmeißen wir alle wieder raus“, erzählt er und lacht.
Was an Heiligabend auf den Tisch kommt, weiß Jari Dochat noch gar nicht. Auch für die Planung des ersten Weihnachtsfeiertags ist er dieses Mal nicht zuständig. „Meine Mutter ist dran“, sagt er. „Wir wechseln uns ab.“
Während er erzählt, hobelt Mona Hiermaier Äpfel in dünne Scheiben, sticht daraus Kreise aus und belegt sie mit einer weihnachtlichen Masse aus Rumrosinen, Äpfeln, Zimt und Amarettini. Für sie, die derzeit in der Rheinterrasse arbeitet und nebenbei selbstständig kocht, ist die Küche der Anglerstuben kein unbekanntes Terrain: „Ich habe hier mal zur Probe gearbeitet“, erzählt sie.
Fürs Dessert kommt zwischen zwei hauchdünne Apfelplättchen ein Klecks aus Rumrosinen, Apfel, Amarettini und Vanillezucker.
| Bild: Hanser, Oliver
Als sie eine zweite dünne Apfelscheibe über die Füllung legt und diese zur Seite gleitet, fragt sie: „Hält das überhaupt? Werden daraus Apfelküchle?“ Jari Dochat antwortet lachend: „Das werden wir gleich sehen. Schließlich haben wir das Rezept auch noch nie ausprobiert.“
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Er lässt eines der Bratapfelküchle ins heiße Fett gleiten. Sofort verschließen sich die Ränder der beiden Apfelscheiben, das Küchle geht zu einer Kugel auf und wird schnell goldbraun. Jari wälzt das fertige Gebäck in Zucker und probiert. Begeistert ruft er: „Schon geil, oder?“
Tadaaa, der Nachtisch ist fertig: Gefüllte Bratapfelküchle in Weinteig gebacken, mit Rumzabaione und Rosinen-Mandel-Topping.
| Bild: Hanser, Oliver
„Die Orange ist der rote Faden“
An Selbstbewusstsein und lockeren Sprüchen fehlt es dem 36-Jährigen nicht, er macht auch beim Kochen gern Scherze. Er schaut kurz in den Ofen, gibt ein lautes „Mmmmhhh“ von sich und reibt dann die Schale von einer Orange. „Orange ist bei unseren drei Gängen der rote Faden, sie ist überall dabei“, sagt er.
Jari holt den gebackenen Blumenkohl aus dem Ofen, Mona rührt Zabaione für das Dessert an.
| Bild: Hanser, Oliver
Mona und er schnippeln und hobeln, rösten und garnieren. Schon bald ist die Zeit reif, den mit Tandooripaste eingeriebenen Blumenkohl für die Vorspeise aus dem Ofen zu holen, zu zerkleinern und mit den restlichen Zutaten zu garnieren. „Die Granatapfelkerne waren meine Idee, die geben einen schönen Knack im Mund“, sagt Mona Hiermaier.
So sieht die Vorspeise des Drei-Gänge-Menüs aus: Tandoori-Blumenkohl mit Salat, Granatapfel, Staudensellerie, Cashews und Koriander.
| Bild: Hanser, Oliver
Schon ist auch die Vorspeise fertig. „Salat! Für die ganze Familie!“, ruft Jari und probiert. Der erste Gang besticht durch die Mischung aus indischer Würze und süßlichem Granatapfel.
„Übrigens ist Staudensellerie ein Superfood, quasi das natürliche Maggi“, schwärmt er. „Das Gemüse gibt Gerichten eine schöne Würze und ist sehr gesund, weil der Körper nach dem Verzehr mehr Energie verbraucht als er mit dem Sellerie aufnimmt.“
Aus Teigrollen werden Maronen-Gnocchi
Es duftet aus dem Ofen, die Entenkeulen sind fertig. Die beiden Köche haben inzwischen auch die Masse für die Kastanien-Gnocchi zubereitet und daraus Rollen geformt. Mona sticht kleine Quadrate ab und gibt sie in kochendes Wasser. Was bei ihr an Weihnachten verspeist wird, weiß auch sie noch nicht.
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Jetzt werden Maronengnocchi hergestelltVideo: Kirsten Astor
„Wahrscheinlich mache ich Ente“, sagt die Köchin. Sie wird die Feiertage mit ihrem Freund in Konstanz verbringen und vielleicht Freunde einladen. „Weihnachten feiere ich nicht groß“, sagt Mona Hiermaier. „Ich finde es schön, dass die Familie zusammenkommt, aber auch das ist dieses Jahr nicht der Fall: Meine Eltern machen Urlaub in Afrika.“
Traditionen gebe es in ihrer Familie nicht viele zu Weihnachten, sagt Mona Hiermaier. Bei Jari Dochat dagegen schon: Das Wichteln ist ein fester Programmpunkt. „Jeder verschenkt was im Wert von rund zehn Euro“, erzählt er. „Das machen wir, damit die Kinder verstehen, dass es nicht nur um sie geht, sondern auch die Erwachsenen was auspacken dürfen.“ Und wenn es nur Socken sind, die im vergangenen Jahr jeder bekam.
So lecker ist das Hauptgericht: Konfierte Entenkeule mit selbstgemachten Maronen-Gnocchi.
| Bild: Hanser, Oliver
Mittlerweile haben Jari und Mona auch die Ente samt Gnocchi angerichtet. „Der Hauptgang ist glutenfrei, die Vorspeise vegan“, sagt Jari. Dann probieren die beiden Köche ihr Werk. „Wow, das merke ich mir! Schmeckt mega“, lobt der Küchenchef das Fleischgericht. Und für alle anderen, die das Menü nicht aus dem Kopf nachkochen können, sind Zutaten und Zubereitung für alle Zeiten im SÜDKURIER festgehalten.