Er sinkt und sinkt und sinkt: Der Pegel des Bodensees ist in diesen Tagen mit 2,73 Meter außergewöhnlich niedrig (Stand Freitag, 4. April, gemessen in Konstanz). Er ist aber immer noch weit von seinem historischen Tief aus dem Jahr 1972 entfernt. Damals fiel der Pegel im März laut Aufzeichnungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg auf 2,37 Meter.
Auswirkungen auf den Fährbetrieb zwischen Konstanz und Meersburg hat das aktuelle Niedrigwasser aber nicht. Und der Saisonstart der Weißen Flotte am Sonntag, 13. April, ist auch nicht gefährdet. Sollte der Pegel aber bis dahin nicht wieder steigen, könnte es zu Einschränkungen kommen.
„Wir sind noch nicht nervös“, sagt Christopher Pape, Pressesprecher der Stadtwerke Konstanz, die die Fähre und die Weiße Flotte betreiben. Aktuell bestünden an der Fähre noch keinerlei Einschränkungen. Erst ab einem Pegel von 2,60 Meter stelle sich eine Neigung bei der Auf- beziehungsweise Abfahrt zu den Schiffen ein, die von den Mitarbeitenden des Platzdienstes mehr Aufmerksamkeit als üblich verlangt.
Verantwortung liegt bei Fahrern
Sie weisen dann zum Beispiel die Fahrerinnen und Fahrer von tiefergelegten Autos darauf hin, dass sie langsam und besonders vorsichtig auf die „Tábor“, „Lodi“ oder „Richmond“ rollen müssen. In der Vergangenheit haben die Stadtwerke auch immer mit entsprechender Beschilderung gewarnt, sollten Autos aufzusetzen drohen. „Die Verantwortung, das eigene Fahrzeug schadlos auf das Schiff und von diesem herunterzubewegen, liegt aber ausdrücklich bei den Fahrerinnen und Fahrern selbst“, betont Pape.
Ab einem Pegel von 2,40 Meter können bestimmte Fähren in Meersburg nur noch am seeseitigen Leitwerk anlegen. Das sei aber kein Problem und schränke den Fahrbetrieb nicht ein, unterstreicht der Stadtwerke-Sprecher.
Am Palmsonntag, 13. April, heißt es bei der Weißen Flotte der Bodensee-Schiffsbetriebe „Leinen los“. Sollte sich zu diesem Zeitpunkt der Pegel nicht erholt haben, dann können die Landestellen Bad Schachen, Langenargen und Immenstaad nicht bedient werden. Grundsätzlich müssen die Schiffsführer der Weißen Flotte bei Niedrigwasser die Häfen mit deutlich geringerem Tempo anlaufen als bei normalem Wasserstand – weil ein Schiff mit wenig Wasser unter dem Kiel deutlich schwieriger zu manövrieren ist. Um größeren Wellenschlag zu vermeiden, muss insbesondere im flachen Wasser die Geschwindigkeit des Schiffs reduziert werden.
Trick 13: Ein- und Ausstieg über oberes Deck
Gut möglich auch, dass es für Fahrradfahrer, ältere Menschen oder auch Eltern, die einen Kinderwagen mit sich führen, an manchen Landestellen bei Niedrigwasser etwas unkomfortabler wird, an oder von Bord der Ausflugsschiffe zu kommen. Sofern sich ein oberes Deck zum Ein- und Ausstieg eignet, werde das dann auch dafür genutzt, wie Christopher Pape mitteilt. Das sei etwas umständlich, benötige Zeit und könne gegebenenfalls zu Verspätungen führen.
Ein Blick in die Schweiz
Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) kann nach aktuellem Stand bei ihrem Saisonstart an Karfreitag, 18. April, alle Landestellen anlaufen, wie das Unternehmen auf Nachfrage informiert. Zwar liegen zurzeit Häfen zwischen Stein am Rhein und Diessenhofen auf dem Trockenen, doch die steuern die Kapitäne der URh-Flotte nicht an, es handelt sich dabei um Häfen für private Boote. Ab Dienstag, 15. April, veröffentlicht die URh auf ihrer Homepage, auf welche Angebote sich die Schifffahrtsfreunde übers Osterwochenende freuen können.