Es ist ein großes Projekt und wenn es nach der Firma BPD, die das Telekom-Areal entwickelt, geht, dann soll aus einer Schmuddelecke ein Vorzeigeobjekt werden.

Am Telekomgebäude beginnen die Arbeiten: Das Hochhaus wird zunächst entkernt, wie Sven Ertinger, technischer Projektentwickler auf Nachfrage des SÜDKURIER erläutert. „Die Büroräume werden zurückgebaut, Bodenbeläge und Decken werden daraus entfernt“, sagt er.

Immobilienfirma rechnet mit Baugenehmigung

Den Bauantrag habe die Firma bereits im April eingereicht. „Wir rechnen damit, dass wir etwa in drei Monaten die Baugenehmigung erhalten“, sagt Ertinger. Die ersten Arbeiten sollen dann die Fassade des Telekom-Hochhauses betreffen. Die Fassade werde schrittweise abgenommen, neu gestaltet und an den Längsseiten (Ost- und Westseiten) werden Balkone angebracht, um die künftigen Wohnungen aufzuwerten. Die Stirnseiten des Hochhauses sollen eine Kupferfassade erhalten. Die Längsfassaden wiederum werden mit Keramik ausgekleidet. „Das Büro Sauerbruch Hutton ist für seine Farbgestaltung bekannt“, berichtet Ertinger.

Im Hochhaus entsteht Exklusives

Bei seinen Erläuterungen wird deutlich: Es handelt sich beim Telekom-Areal um ein Vorzeigeprojekt – günstigen Wohnraum für Mittelschichtfamilien wird man hier vergebens suchen. Das räumt Ertinger unumwunden ein: „Die Wohnungen im Turm selbst werden sehr teuer, es ist ein exklusives Projekt. Ein Hochhaus baut man nicht alle Tage um“.

Bild 1: Umbau-Start am Telekom-Hochhaus: Diese Wohnungen muss man sich leisten können
Bild: Scherrer, Aurelia

Ab dem ersten bis zum 15. Obergeschoss sollen 97 Wohnungen entstehen, von der Ein- bis zur Sechs-Zimmer-Wohnung ist alles dabei. Zu den Preisen könne er noch keine Auskunft geben, sie hingen letztlich auch von den Baukosten ab. Im 16. Stockwerk bleibt weiterhin die Technik der Telekom untergebracht.

Statik und Brandschutz als Herausforderungen

Die Herausforderungen beim Hochhausumbau lägen zum einen im Bereich der Statik, erläutert Ertinger, und bei Brandschutzthemen. Bei letzterem gebe es erhöhte Anforderungen, beispielsweise sei ein Feuerwehraufzug Pflicht. Auch die Logistik sei schwieriger zu planen, immerhin müsse das Baumaterial in 15 Stockwerke transportiert werden.

Für die Gastronomie gibt es einen Interessenten

Im Erdgeschoss des Hochhausturms wiederum werden auf 430 Quadratmetern Gewerbeeinheiten untergebracht. Ein Gastronomiebetrieb soll auf 130 Quadratmetern einziehen, es gebe bereits einen Interessenten, berichtet Ertinger.

Das könnte Sie auch interessieren

Und günstiger Wohnraum?

Wie sieht es mit bezahlbarem Wohnraum aus? Im Hochhaus muss man darauf nicht hoffen. Der Investor will dort ausschließlich Eigentumswohnungen anbieten, die einzeln vermarktet werden. Westlich des Turms wird BPD allerdings weitere 180 Wohnungen bauen lassen, die als geförderter Wohnraum zu erschwinglichen Preisen vermietet werden sollen. Im Moment werde dazu der Bebauungsplan erstellt.