Im Dezember überraschten die Stadtwerke mit einer alarmierenden Meldung: Mehrere Buslinien könnten nicht bedient werden – wegen des hohen Krankenstands bei den Busfahrern. Zudem sei der Busbetrieb nicht nur wegen eines hohen Krankenstands beeinträchtigt, sondern auch durch allgemeinen Mangel. 34 Busfahrer hätten im Jahr 2023 gekündigt, es fehlten zehn Prozent der benötigten Belegschaft.

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Keine weiteren Kündigungen

Und wie ist die Situation jetzt? Die 34 Kündigungen konnten zum größten Teil wiederbesetzt werden, sodass die Personalsituation sich für den Moment gebessert habe, schreibt Christopher Pape, Sprecher der Stadtwerke, auf Anfrage. Ein Grund dafür seien die Maßnahmen zur Personalgewinnung: Neben Ausschreibungen in der Region würden durch überregionale Stellenportale auch Bewerber aus anderen Bundesländern angesprochen.

In den sozialen Medien seien die Stadtwerke mittlerweile auch präsenter. Ergänzt werde dies durch ein internes Programm, bei dem Mitarbeiter neue Mitarbeitende werben können. Die aktuelle Bewerberlage sei angespannt, aber einigermaßen zufriedenstellend. Doch eine große Hürde bleibt: Einen wesentlichen Faktor stelle die Wohnungsknappheit in Konstanz dar, die viele Bewerber davon abhalte, in die Stadt zu ziehen.

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Seit den Anpassungen beim Fahrplanwechsel am 30. September habe es keine weiteren Änderungen mehr gegeben. Das bedeutet, dass der größte Teil der Linien aus Wollmatingen und Petershausen nun über die Laube bis zum Bürgerbüro. Nur die Linie 6 fährt von dort weiter bis zum Bahnhof. Und noch eine Änderung nahmen die Stadtwerke vor: Die Linie 9C fährt seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr. „Das war eine der Maßnahmen, um auf die verringerte Personalsituation zu reagieren“, erläutert Pape.

Dennoch, die Zahl der Busfahrer bleibt weiter zu niedrig. 163 Busfahrer beschäftigen die Stadtwerke, 165 seien im Stellenplan vorgesehen. Ebenfalls schwierig: Der Krankenstand ist anhaltend hoch, im Moment beträgt er 17 Prozent. Wie gehen die Stadtwerke vor, um ihren Busbetrieb aufrechtzuerhalten?

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Notfalls muss die Taktung verändert werden

„Grundsätzlich planen wir – soweit möglich – mit einer Reserve, um kurzfristige Ausfälle zu kompensieren“, schreibt Christopher Pape auf Anfrage. Es sind also nie 100 Prozent der angestellten Fahrer im Einsatz. Wenn es aber langfristig zu Ausfällen bei den Busfahrern kommt, „werden Anpassungen bei Taktungen vorgenommen und es fallen gegebenenfalls einzelne Kurse aus“. 2023 stellten die Stadtwerke beispielsweise die Linien 3 und 12 auf einen 20-Minuten-Takt um, dies bleibt vorerst so.

Für die nächsten Tage gilt: Konstanzer sollten ihre Stadtbus-Fahrten am Mittwoch und Donnerstag genießen. Denn am Freitag sind die Busfahrer kurzfristig nicht für sie da: Die Gewerkschaft Verdi ruft die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe bundesweit (außer in Bayern) zum Streik auf.

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