Eine Steinwüste beleben. Das ist das Ziel der Sozialdemokraten auf dem Benediktinerplatz. Doch schnell sind allenfalls Zwischenlösungen zu erwarten, das wurde jetzt im Technischen Ausschuss des Gemeinderates deutlich. Denn das Ganze bindet Personal und Geld, was auch für andere Plätze in der Stadt gilt.

Wenig Geld wegen Corona

Wegen der Corona-Pandemie stehen in Konstanz besonders schwierige Haushaltsberatungen an. Die Politik entscheidet, wo sie Prioritäten setzt. So ist auf Klein Venedig offen, ob das Oktoberfest je wieder auf seinen alten Platz zurückkehrt.

Platz soll dem Klimawandel angepasst werden

Jürgen Ruff, Stadtrat der SPD, sagte zum Benediktinerplatz: „Da muss etwas passieren. Wir brauchen Plätze, auf denen wir uns auch im Sommer aufhalten können.“ Die Sozialdemokraten schlagen vor, den mit Steinen belegten Platz mit mehr Schatten und Grün besser nutzbar zu machen und dem Klimawandel anzupassen.

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Nach Vorstellung des Forums Soziales im SPD-Ortsverein sollen wetterunabhängige Sitzplätze, Spielflächen, Kunstinstallationen sowie Wasserspiele entstehen. Fraktionskollege Alfred Reichle sprach sich für eine zügige Lösung aus: „Das ist machbar, wenn der Wille der Verwaltung da ist.“ Er verwies auf den Webersteig, der in einer schnellen Aktion neue Pflanzenkübel und Sitzplätze bekommen hat.

Neuer Treffpunkt Webersteig. Archivfoto von der Eröffnung Ende Juni 2021.
Neuer Treffpunkt Webersteig. Archivfoto von der Eröffnung Ende Juni 2021. | Bild: Stadt Konstanz

Wenigstens im oberen Drittel der Prioritätenliste sieht Holger Reile (Linke) den Benediktinerplatz. CDU-Stadt­rat Daniel Groß und Peter Müller-Neff (Freie Grüne Liste) dagegen sehen keinen Bedarf, schnell zu handeln. Christel Thorbecke und Nina Röckelein, die ebenfalls der FGL angehören, haben eine ganz andere Meinung dazu. Von der Stadtverwaltung kamen erst einmal Bedenken.

Bedenken vom Baubürgermeister

Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn sagte: „Wenn ich die personellen Kapazitäten und finanziellen Mittel hätte, dann würde ich es sofort machen. Der Platz hat Potenzial.“ Die Politik müsse sagen, was sie wolle. Wenn der Benediktinerplatz ins kurzfristige Programm soll, dann müsse etwas anderes herausfallen.

Karl Langensteiner-Schönborn.
Karl Langensteiner-Schönborn. | Bild: Oliver Hanser

Martin Wichmann, Leiter der Umweltabteilung der Stadt Konstanz, gab sich ebenfalls als Freund von grünen Plätzen: „Da rennen Sie bei uns offene Türen ein.“ In Sachen Benediktinerplatz allerdings mahnte er: „Mit ein paar tausend Euro ist es nicht getan.“ Es sei notwendig, auch die Freiflächen am ehemaligen Kloster-Areal zu betrachten, in dem nun das Archäologische Landesmuseum und das Stadtarchiv sitzen.

Kurzfristig sei da weder personell noch finanziell etwas zu machen. Ausgenommen ein paar Bänke und Blumenkübel, ähnlich wie am Webersteig. „Das können wir zusagen.“

„Gebt uns ein bisschen Geld, dann holen wir das Optimale heraus“

Martin Wichmann macht sich auch dafür stark, Klein Venedig als Platz für die Jugend weiter auszubauen. Er forderte: „Geben Sie uns ein bisschen Geld, dann holen wir das Optimale heraus.“ Er stellte fest: „Die Strandbar ist ein Erfolg“.

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Die Stadtverwaltung arbeite an dem großen Ziel, den Festplatz an die Gleise auf Klein Venedig zu verlegen. CDU-Stadtrat Daniel Groß bekannte: Der Jugendplatz dürfe nicht wieder aufgegeben werden, wenn das nächste Oktoberfest oder der nächste Zirkus kommen. Sollte das gesamte Areal umgestaltet werden, würde es sich um ein Millionenprojekt handeln.

Ähnlich verhält es sich mit dem Stephansplatz. Dass dieser umgestaltet werden soll, darüber sind sich viele einig. Wichmann berichtete von „positiven Rückmeldungen“ nach Gesprächen mit Betrieben und Anwohnern. Anne Mühlhäußer, Stadträtin der FGL, forderte eine zügige Umsetzung: „Die Leute warten darauf, dass etwas passiert.“ Wichmann trat jedoch sofort auf die Bremse: Das Projekt werde nicht von heute auf morgen entstehen.