Es könnte eine wundersame Wende sein in einem Fall, der die Konstanzer seit Jahren bewegt. Harrison Eijke Chukwu sollte nach jahrelangem Hin und Her sowie diversen abgelehnten Anträgen das Land verlassen – obwohl er ein Musterbeispiel an Integration darstellt und unzählige Unterstützer hat.
Nun vermeldete Nese Erikli, Landtagsabgeordnete der Grünen: „Harrison Chukwu bekommt eine Aufenthaltsgenehmigung mit Arbeitserlaubnis. Dass Harrison bleiben darf, ist eine wunderbare Nachricht. Der unermüdliche Einsatz für ihn hat sich gelohnt. Es sollte selbstverständlich sein, dass gut integrierte Geflüchtete bleiben können.“
Doris Künzel vom Unterstützerkreis sagte gestern Abend gegenüber dem SÜDKURIER: „Ich freue mich so sehr und bin erleichtert. Das war eine große Belastung für alle Beteiligten.“
Harrison Chukwu selbst war nicht zu erreichen. Eigentlich sollte er zum 30. November das Land verlassen haben, nachdem weder Petitionsverfahren noch Härtefallantrag erfolgreich waren. Nun wurde die Frist zumindest bis 31. Dezember verlängert.
Vorsichtiger Optimismus
„Sollte das wirklich klappen, möchten wir allen Menschen danken, die mitgeholfen haben: Den Gemeinderäten, der Stadt, den Unterstützern, den Politikern, den Freunden“, so Künzel. Andreas Jung, CDU-Bundestagabgeordneter, spricht von „Optimismus, dass der richtige Weg gefunden wird. Wir sind in Gesprächen mit dem Innenministerium„.
Oberbürgermeister Uli Burchardt thematisierte den Fall in der jüngsten Gemeinderatssitzung am 19. November im nicht-öffentlichen Teil. Auch er äußerte sich gestern Abend: „Ich bin ebenfalls optimistisch. Die Abschiebung ist auf jeden Fall für dieses Jahr ausgesetzt, womit der Zeitdruck weg ist.“
Nach SÜDKURIER-Informationen steht eine Aufenthaltsgenehmigung mit Arbeitserlaubnis über 18 Monate zur Debatte. Danach würde die Integration des Nigerianers beurteilt und weiter entschieden. „Harrison ist Konstanzer durch und durch. Er hat hier Freunde, er arbeitet hier. Er ist komplett integriert“, sagt Doris Künzel.