Höflich, zurückhaltend, beinahe verschlossen: So das gängige Fremd- und Selbstbild der Schweizer. Dass unsere Nachbarn auch anders können, zeigt die derzeitige Staffel von „Der Bachelor“ auf dem Schweizer Privatfernsehsender 3-Plus.
In der im Sommer in Portugal aufgezeichneten Kuppelshow geht es um einiges direkter und frivoler zur Sache als etwa in der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“, wo der Konstanzer Patrick Romer derzeit die Frauenherzen zum Schmelzen bringt.
Doch auch die eidgenössische Bachelor-Version kann mit Lokalkolorit aufwarten
Zwei Kreuzlingerinnen haben es ins Halbfinale der Sendung geschafft: die Hunde liebende Pflegehelferin Fabienne (22) und Flugbegleiterin Veronika (28), die an einer Bindehautentzündung leidet.

Bei den sogenannten Dreamdates – eine Art Hochzeitsreise zu fünft – werden Fabienne und Veronika am Montag (20.15 Uhr auf 3-Plus) mit zwei weiteren Kandidatinnen um das Herz von Junggeselle Alan (34) kämpfen, und damit um den Einzug ins Finale der Sendung.
13 andere Frauen hat der schweizerisch-brasilianische Doppelbürger Alan bereits ohne Rose nach Hause geschickt, darunter die Münchnerin Angie (28), Tattoo-Model mit Putzfimmel, und die Stuttgarter Geschäftsleitungsassistentin Isabel (27), die beim Sex schon einmal ein Bett kaputt gemacht hat.

Doch wie haben es Fabienne und Veronika bisher geschafft, ihre Konkurrentinnen auszustechen? Was hebt sie für Alan von den anderen ab?
Veronika scheint zum einen mit ihrer „Reife“ zu punkten, wie die gebürtige Slowakin selbst betont: „Im Gegesatz zu dä andere Meitli mit Nuggi im Muul, bin ich eine reife Frau“ (Im Gegensatz zu den anderen Mädchen mit Schnuller im Mund, bin ich eine reife Frau.)
Doch mit Reife allein ist es nicht getan, das weiß auch die 28-Jährige und hebt deshalb immer wieder ihre „Versautheit“ hervor. Diese Mischung scheint Alan zu gefallen, wie folgender Dialog nach einer kurzen Knutscherei auf einer Lissabonner Dachterrasse zeigt...
Veronika: „Uh, das gfallt mer scho no richtig guet. Mach wiiter, bitte, hehehehe.“ (Uh, das gefällt mir schon ziemlich gut. Mach weiter, bitte, hihihihi.)
Alan: „Oh my God, ey, du bisch so versaut, ey. Aber das gfallt mer a dir.“ (Oh mein Gott, ey, du bist so versaut, ey. Aber das gefällt mir an dir.)
Veronika: „So bin ich eifach uf d‘Welt cho: versaut.“ (So wurde ich einfach geboren: versaut.)
Alan: „Ich füettere dich gern. Ich möcht alles. Ich möcht din Chärn. Ich wott hundert Prozänt!“ (Ich füttere dich gerne. Ich möchte alles. Ich möchte deinen Kern. Ich will hundert Prozent!)
Veronika: „Ich bi käi Schpiilbrett oder irgendöppis. Ich bin ä Frau mit vilne Wert.“ (Ich bin kein Spielbrett oder irgendetwas. Ich bin eine Frau mit vielen Werten.)
Und was ist Fabiennes Geheimnis?
Veronikas Geheimwaffe im Kampf um des Bachelors Herz scheint also gelüftet. Aber was ist mit der zweiten Kreuzlingerin, Fabienne? Wie hat sich die 22-Jährige ihren Platz auf Alans Vierer-Ticket fürs Halbfinale gesichert?
Spielen da am Ende vielleicht nur die äußeren Reize eine Rolle? Nach einem lauschigen Stelldichein in einem von Sternen (und Scheinwerfern des Dreh-Teams) beleuchteten Garten betont Alan nämlich: „Sie isch scho ä Heissi“ – kurze Pause, Alan sinniert – „Sie isch scho ä Heissi, d‘Fabienne.“ (Sie ist schon eine Heiße. Sie ist schon eine Heiße, die Fabienne.)
Aber natürlich reicht Aussehen allein nicht, auch Charakter spielt für Alan eine Rolle. Das wird bei Tageslicht klar, als sich Fabienne beim Kaffeetrinken von ihren Mitbewerberinnen abheben will.
Fabienne: „Da mit em vesaut, ich glaub, do überhol ich si beidi.“ (Das mit dem versaut (sein), ich glaube, da überhole ich sie beide.)
Alan: „So han ich‘s gärn! Überzügt, sälbschtbewusst und markiert.“ (So habe ich es gerne! Überzeugt, selbstbewusst und markiert. Anm. d. Red.: Keine Ahnung, was „markiert“ in diesem Zusammenhang bedeuten soll.)

Doch ist Fabienne tatsächlich „überzeugt, selbstbewusst und markiert“ genug, um die „reife und versaute“ Veronika und ihre beiden anderen Konkurrentinnen bei den „Dreamdates“ auszustechen? Es bliibt uf jede Fall spannend.