Rund zwei Wochen ist es her, dass auf dem Fuß- und Radweg zwischen Iznang und Moos ein 68-Jähriger von einem herabstürzenden Ast eines Baumes erschlagen wurde. Seither ist der Weg gesperrt, der Durchgang wegen Lebensgefahr untersagt. Das soll sich aber schon bald ändern: Wie der Mooser Bürgermeister Patrick Krauss berichtet, sollen schon in der kommenden Woche Baumarbeiten an dem Weg stattfinden, um ihn verkehrssicher zu machen. Eigentlich sei die Gemeinde für deren Organisation zwar nicht zuständig, doch weitere Unglücke sollen unbedingt vermieden werden. Denn der Weg werde trotz Sperrung weiterhin rege genutzt.

54 Bäume sind betroffen

Konkret geht es um 14 Bäume, die gefällt werden sollen, und 40 Bäume, die zurückgeschnitten werden müssen. „Und das auf einer Strecke von 350 Metern“, so Krauss. Darunter seien teils abgestorbene Bäume, die aber noch grün sind, sowie Bäume, in deren Kronen sich überhängende und tote Äste befinden. Aufgefallen sei das erst, als die Bäume aus nächster Nähe per Hebebühne begutachtet worden seien.

Weiterhin aufgrund von Lebensgefahr gesperrt: Der Radweg zwischen Moos und Iznang.
Weiterhin aufgrund von Lebensgefahr gesperrt: Der Radweg zwischen Moos und Iznang. | Bild: Jarausch, Gerald

Ursprünglich sei angedacht worden, die Maßnahmen im Rahmen einer Flurneuordnung umzusetzen. So hätte auch ein Großteil der Kosten übernommen werden können. Wie der Bürgermeister erklärt, habe das übergeordnete Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung dies aber abgelehnt.

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„Damit lag der Ball wieder bei der Gemeinde“, sagt Patrick Krauss. Die sei zwar eigentlich auch nicht zuständig, denn die betroffenen Bäume befinden sich auf mehreren Privatgrundstücken. Er habe sich aber dennoch entschieden, die Organisation in die Hand zu nehmen, denn die Zeit dränge – nicht nur, weil es sich bei dem Weg um eine wichtige Ausflugsstrecke handelt. Sondern auch, weil Patrick Krauss unbedingt weitere Unglücke verhindern möchte.

Kabelbinder durchgeschnitten, Schilder gestohlen

Denn die Absperrung hält nicht alle davon ab, den Weg zu nutzen: „Da fahren täglich Leute durch“, bedauert der Bürgermeister. Die Gemeinde habe bereits mehrfach die Blockade modifiziert. „Aber das bringt nichts.“ Immer wieder hätten Passanten einen Weg daran vorbei gefunden: „Es wurden Kabelbinder durchschnitten und Drähte gekappt“, erzählt Patrick Krauss.

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Wie die Polizei in dieser Woche mitgeteilt hatte, waren sogar mehrere Verkehrszeichen, darunter ein „Durchfahrt verboten“-Schild gestohlen worden. „Und wir hatten Vandalismus über den Vatertag. Da hat jemand mit einem Beil auf einen Baum eingeschlagen“, berichtet Krauss. Derartige Taten stoßen bei ihm auf absolute Unverständnis, wie er erklärt.

Nicht jeder Radfahrer hält sich in Moos so an die Umleitung, wie sie von der Gemeinde vorgegeben wurde.
Nicht jeder Radfahrer hält sich in Moos so an die Umleitung, wie sie von der Gemeinde vorgegeben wurde. | Bild: Jarausch, Gerald

Arbeiten per Eilentscheidung vergeben

Um die Gefahr möglichst schnell zu bannen, habe er Angebote für die Baumarbeiten eingeholt und diese auch vergeben – per Eilentscheidung, um nicht auf einen Gemeinderatsbeschluss warten zu müssen. „Die Baumpflegefirma fängt am Dienstag an“, sagt er, zunächst mit Schnittmaßnahmen in den Kronen. Das geschehe unter der Aufsicht von Sachverständigen, die auf den Naturschutz achten sollen. „Die werden dann vor Ort entscheiden, wie einzeln vorgegangen wird“, so der Bürgermeister.

Bei den Baumfällarbeiten sieht der Vorgang etwas komplizierter aus. Dafür brauche es eine Genehmigung vom Landratsamt. Außerdem müsse das Regierungspräsidium Freiburg eine Befreiung ausstellen – „damit wir außerhalb der regulären Zeiten fällen dürfen“, sagt Krauss. Weil die Genehmigung aber am Freitagmittag noch nicht vorlag, war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, in welchem Umfang konkret Fällarbeiten stattfinden werden. In einigen Bäumen brüten laut Patrick Krauss Vögel, das müsse berücksichtigt werden.

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Der Weg soll bald wieder offen sein

Patrick Krauss hofft dennoch darauf, dass der Rad- und Fußweg zwischen Moos und Iznang bald wieder geöffnet werden kann. „Das kommt jetzt aber darauf an, wie schnell das Regierungspräsidium und das Landratsamt sind“, gibt er zu bedenken. Von der ausführenden Firma seien für die Arbeiten fünf Tage angesetzt worden. Krauss gibt sich positiv: „Das Ende ist in Sicht. Ich bin guter Dinge, dass wir das zeitnah hinbekommen.“