Dieser Tage wird landauf, landab an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren gedacht, auch in Mühlhausen hinterließ diese Zeit Spuren. Allerdings weniger als in Singen, wo 622 Gebäude beschädigt oder zerstört worden waren, wie der SÜDKURIER in der Ausgabe vom 25. September 1945 berichtete. Die Gemeinde Mühlhausen hatte mehr Glück: Laut SÜDKURIER-Bericht vom 6. November 1945 blieb sie von Zerstörungen an Gebäuden verschont. Allerdings wog der Verlust der 18 Gefallenen und 20 Vermissten schwer, so der SÜDKURIER damals.
Denn Mühlhausen zählte zu der Zeit 797 Einwohner. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs hatte die Gemeinde noch 736 Einwohner. Laut Bericht sei der Prozentsatz an Gefallenen und Vermissten daher höher als im Ersten Weltkrieg. Wie viele genau damals vermisst wurden oder gefallen sind, geht aus dem alten Zeitungsbericht jedoch nicht hervor.
Mühlhausen und Ehingen werden eine Gemeinde
Doch auch wenn die Gemeinde Verluste beklagte, habe sie sich nach dem Ende des Krieges wieder aufgerappelt: Wie der SÜDKURIER berichtete, wurde Landwirt August Buchegger als Bürgermeister eingesetzt, während Kaufmann Stefan Beising als Gemeinderechner tätig war. Heute entspricht der Gemeinderechner der Funktion des Kämmerers.
Und heute? Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich einiges getan. Inzwischen heißt die Gemeinde Mühlhausen-Ehingen und hat im vergangenen Jahr 50 Jahre Eingemeindung gefeiert. Der Zusammenschluss der beiden zuerst unabhängigen Gemeinden erfolgte 1974 nach der Gemeindereform, bei der benachbarte Orte zu größeren Verwaltungen verbunden wurden.
Heute zählt die Gemeinde rund 4000 Einwohner und hat sich von einem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Ort zu einer Wohngemeinde entwickelt, in der neben Landwirtschaft auch mittelständische Betriebe ihren festen Platz haben.
Zum 80. Bestehen des SÜDKURIER wird die Lokalredaktion für Singen und den Hegau regelmäßig in alten Ausgaben blättern und Geschichten von früher ins Gedächtnis rufen.