Die Wälder im Landkreis Konstanz stehen allesamt vor großen Herausforderungen. Das trifft auch auf den Mühlinger Baumbestand zu. Die dortigen Wälder hatten in diesem Sommer nicht nur mit geringen Niederschlägen und dem Auftreten von Borkenkäfern, sondern auch mit gleich mehreren Stürmen zu kämpfen. All das hat für einen deutlich höheren Eingriff gesorgt, denn es musste mehr Holz eingeschlagen werden als ursprünglich geplant.

Die größte Immobilie hat gelitten

„Ein turbulentes Jahr für die größte Immobilie der Gemeinde geht zu Ende“, so fasste Gemeindeförster Simon Heizmann die Lage zusammen. In den Sommermonaten seien einige Stürme aufgetreten, als bereits die größten für das Wirtschaftsjahr geplanten Hiebe erledigt waren. Deshalb sei noch einiges an zusätzlichem Holzeinschlag dazugekommen.

Bei der Gesamtsumme, welche auf der Holzfläche von 334 Hektar Gemeindewald entnommenen wurde, entfielen alleine 5500 Festmeter an Sturm- und Borkenkäferholz.

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Dies werde auch auf das Wirtschaften der kommenden zwei Jahre deutliche Auswirkungen haben, war sich auch Forstbezirksleiter Rainer Wendt bei der Vorstellung des Forstwirtschaftsplanes für Mühlingen in der jüngsten Ratssitzung sicher. Im Bereich Finanzvollzug unterstütze auch Kämmerer Klaus Beck die Ausführungen der beiden Forstfachleute. „Es blutete einem schon das Herz, wenn man vor Ort die Dinge gesehen hat, die wir heute als Bilder sehen“, so Beck, der sich die Schäden gemeinsam mit dem Mühlinger Gemeindeförster im Wald angeschaut hatte.

„Die Mehreinnahmen sind zuerst einmal erfreulich“, so Beck. Denn aufgrund der eher punktuellen Schadereignisse im Hegau und im Bereich Oberschwaben könnten noch ordentliche Preisen für Sturmholz abgerechnet werden. Es seien zwar bislang noch nicht alle Rechnungen aus diesem Bereich eingegangen, man rechne aber grob mit überplanmäßigen Einnahmen von 150.000 Euro.

Über 100.000 Euro Mehreinnahmen

„Geplant waren nur rund 20.200 Euro aus Durchforstungen, so werden wir ein sattes Plus erwirtschaften“ so Beck. In diesem Zusammenhang wies er allerdings auch auf die anstehenden Aufforstungen der Flächen hin. Simon Heizmann hatte einige Fotos aus den Bereichen, in denen die Sturmschäden am stärksten waren, gezeigt und stellte vor dem Hintergrund des satten Plus im Bereich des Gemeindewaldes klar: „Für das kommende Jahr wollen wir den Fokus auf die Ausbesserung zahlreicher Kulturen legen.“

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In einem Bestand wolle man die Bäume im Alter von 30 bis 40 Jahren mit einer Jungdurchforstung ebenfalls für deren Zukunft vorbereiten. Auch im Hinblick auf eine spätere Nutzung des Holzes, das dort wächst. In den kommenden Jahren müsse man das Geld, das man eingenommen habe, auch wieder in die Zukunft des Waldes investieren.

Seine Planungen für das Forstwirtschaftsjahr 2024 schloss Heizmann mit einem erwarteten Minus von 3600 Euro, wenngleich man noch mit einem Zuschuss in Höhe von 30.000 Euro für anstehende Maßnahmen rechnen könne. Rainer Wendt sprach Heizmann ein großes Lob für dessen geleistete Arbeit im Jahr 2023 aus, welches der Rat mit zustimmendem Applaus bestätigte.