Doris Eichkorn

Diese Nachricht kam am Ende der Ratssitzung überraschend für die Gemeinderäte und die rund 30 Zuhörer: Bürgermeister Manfred Jüppner verkündete, dass er im November zu seinem 68. Geburtstag in den Ruhestand geht.

Es sei der reguläre Eintritt in den Zwangsruhestand, der für alle Bürgermeister gelte, die vor Anhebung der Altersgrenze von 68 auf 73 Jahre gewählt worden sein. Seine Wiederwahl war 2015 und somit davor. Eine erneute Kandidatur für die Zeit bis zum 31. Juli 2022, wenn die Amtszeit regulär geendet hätte, wäre für ihn zwar möglich gewesen, doch er nimmt die Pensionierung an.

Wie geht es nun weiter?

Bis zur nächsten Sitzung sollen die Rahmenbedingungen für die Suche eines Nachfolgers stehen, so Jüppner. Die Gemeindeverordnung gebe hierfür klare Richtlinien. Sie besagen, dass frühestens drei Monate vor Ablauf der Amtszeit, spätestens jedoch einen Monat vor dem Freiwerden des Amtes, die Stelle ausgeschrieben und die Wahl stattfinden müsse. Auch ein Termin für eine eventuelle Stichwahl müsse einkalkuliert werden.

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Wahl wohl Ende September

Laut Jüppner werde die Wahl voraussichtlich Ende September stattfinden müssen. Der Gemeinderat werde diese Formalitäten dann in seiner nächsten Gemeinderatssitzung im Juli festlegen. „Ich hoffe, dass sich ein geeigneter Nachfolger findet“, sagte Jüppner auf SÜDKURIER-Nachfrage. Er sei weiterhin an der Kommunalpolitik interessiert, wolle sich aber ebenso wie sein Vorgänger Gottfried Winkler später nicht in die Arbeit seines Nachfolgers einmischen.

Viele Ehrenämter

Jüppner behält eine Vielzahl an Ehrenämtern, die er weiter ausüben werde, wie er erklärte. Weiterhin ist er gewähltes Mitglied des Kreistages. Als Fraktionsvorsitzender im Regionalverband wird er auch zukünftig noch die Interessen der Gemeinden im Verwaltungsraum mitlenken. Auch seine Posten als Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe in Mühlingen, ebenso wie des Stockacher DRK Ortsverbandes, sind geprägt von der Umsetzung des Wirkens in den gesetzlichen Vorgaben von Bund und Land.

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Zufriedener Rückblick auf 36 Jahre

Der 67-Jährige blickt zufrieden auf die rund 36 Jahre als Bürgermeister zurück. Begonnen habe seine Zeit in Mühlingen mit seiner ersten Wahl am 2. Juni 1983. „Es war ein wunderschöner Sonntag – Kaiserwetter“, erinnert sich Jüppner. Die ersten Wochen seien hart gewesen, denn das Diensttelefon besaß eine Wählscheibe und forderte den Zeigefinger stark.

Auch an die elektrische Olympia Schreibmaschine denkt er noch kurz mit einem Schmunzeln im Gesicht zurück. Schnell, so betont er, habe er versucht, den Gemeinderat zu überzeugen als eine der ersten Gemeinden ein eigenes Netzwerk und die dazugehörigen 286er IBM PCs zu beschaffen. Dies habe sich nicht als sehr einfach erwiesen.

Und so schließt sich zum Ende seiner letzten Amtsperiode der Kreis: Der Wunsch nach ständiger Modernisierung und der Versorgung der Gemeinde mit modernster Technik gipfelt in dem Wunsch, das Glasfasernetz, das sich im Ausbau befindet, bald allen Bürgern der Gemeinde zur Verfügung zu stellen.