Es gibt einen neuen Spieler beim Glasfasernetzausbau: Unsere grüne Glasfaser (UGG). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss zweier Unternehmen mit dem Zweck, ein gemeinsames Projekt verwirklichen zu wollen. Das 2020 gegründete Joint Venture aus dem Mobilfunkanbieter Telefonica und dem Versicherer Allianz plant und baut unter dem Namen UGG die FTTH-Glasfasernetze in ländlichen Gemeinden aus. Gemeint sind Glasfasernetze, die bis in die Wohnung reichen. Mit einem Angebot wandte sich die UGG nun an den Rat von Öhningen, das Netz unter eigener Regie ausbauen zu wollen.
Für die Gemeinde würde es teuer werden
Laut Bürgermeister Andreas Schmid komme nun endlich Bewegung ins Markterkundungsverfahren. Für den eigenen Ausbau des Glasfasernetzes müsste die Gemeinde 18 Millionen Euro in die Hand nehmen. Abzüglich der Förderung von Bund und Land kämen Kosten in Höhe von zwei Millionen auf Öhningen zu. Schmid begreift das Joint Venture UGG als eine Alternative.
Nach der Vorstellung des Projekts durch einen Mitarbeiter des Unternehmensberaters Ernst & Young wird schnell deutlich, was unter Alternative verstanden werden kann.
Keine Kosten für die Gemeinde
Die UGG mit Sitz in Ismaning bei München konzentriere sich auf den Ausbau in den ländlichen Regionen und sei mit mehr als 300 Kommunen einig geworden, so Mehmet Serdar Özer. Dabei falle keine Kosten für die Gemeinden an, so das schmackhafte Angebot: Aufwendige und langwierige Förderanträge würden entfallen. Für den Endkunden gebe es eine freie Wahl des Internetanbieters. Die Umsetzung sei von den Vorvermarktungsquoten unabhängig, der Baustart beginne nach Ende der Planungsphase, auch die Baukapazität stünden bereit, so Özer. Der Abschluss könnte zwischen sechs und 24 Monaten erfolgen.
Unter dem Wort „Cluster-Realisierung“ könnte der Ausbau mit Rielasingen-Worblingen erfolgen um die kritische Mindestmasse an Haushalten zu erreichen. Von der UGG wurden bereits zwei Orte im Landkreis ausgebaut. Im Gegensatz zum ursprünglichen Plan gehöre das vorgestellte Netz nicht der Gemeinde, sondern der UGG, informierte Schmid. Der UGG-Vortrag bedurfte weder einer Zustimmung noch Ablehnung. Er war als Kenntnisnahme-Beschluss angekündigt.