Naturschutz und Windkraftanlagen schließen sich nicht aus. Diese Meinung vertritt neben dem Bund für Umwelt und Natur Deutschland (BUND) auch der Naturschutzbund Nabu) am Bodensee. Thomas Körner, Geschäftsführer des Nabu Donau-Bodensee, möchte sich an der Debatte um die geplanten Windkraftanlagen auf dem Schiener Berg beteiligen und sagt klar: „Windkraft ist die Zukunft“.
Kontroverse Diskussion unter Naturschützern
Unter Naturschützern sind die Windräder kontrovers diskutiert. Während die Vertreter der Naturschutzinitiative (NI) die Windräder als große Gefahr für den intakten Wald der Höri sehen, halten die Vertreter des BUND die Anlagen als wichtigen Baustein für die Gewinnung regenerativer Energien und auch ökologisch für vertretbar. Und wie sieht es der Nabu? „Die Kollegen vom BUND haben mir aus der Seele gesprochen, dem habe ich eigentlich nicht mehr hinzuzufügen“, so Körner.

Auch beim Nabu habe man den geplanten Windpark der Firma ABO Wind kontrovers diskutiert. Dem Nabu läge seit Gründung der Vogelschutz besonders am Herzen und die Windräder gelten als große Gefahr für den geschützen Rotmilan. Doch habe man auch beim Nabu den Blick für das große Ganze. „Es gibt nun mal keine Alternativen zur Windenergie. Atomkraft kann nicht die Antwort darauf sein“, so Thomas Körner. Und auch wenn man auf jedes Haus am Bodensee eine PV-Anlage bauen würde, es würde dennoch nicht reichen.
Aus seiner Sicht seien die Ausgleichsmaßnahmen für den Windpark ausreichend und für den Wald selbst auch eine Chance. Der Wald im Windpark Verenafohren bei Tengen habe durch die Windräder eine Aufwertung erfahren, sagt der Nabu-Geschäftsführer. Aus dem sehr dichten Wirtschaftswald sei ein gesunder Laub-Mischwald geworden. „Dieser Wald ist nun viel wertvoller als der Wald davor“, so Körner.
Auch der Nabu ist Mitglied beim Dialogforum Energiewende und Naturschutz, welches vom Land mit Fördermitteln unterstützt wird. Hier treten die Umweltverbände als Vermittler zwischen den einzelnen Interessengruppen auf. Auf der Höri gibt es auch bereits eine Bürgerinitiative, die sich gegen den Windpark engagiert. Politisch ist der Bau des Windparks allerdings gewollt.