Radolfzell ist bunt. Viele unterschiedliche Nationen leben hier zusammen. Durch verschiedene Sprachen und Kulturen können allerdings Barrieren zwischen den Menschen entstehen. Um ein Kennenlernen untereinander zu fördern, veranstaltet die Stadt Radolfzell seit mehr als 20 Jahren eine Interkulturelle Woche. Unterstützt werden die Initiatoren Günter Wenger, Leiter der Abteilung Integration, Soziales, BE und Senioren, und Bürgermeisterin Monika Laule von zahlreichen Vereinen und Organisationen.
Auftakt macht eine Wanderausstellung
Am 10. September eröffnet die interkulturelle Woche in diesem Jahr mit der Wanderausstellung „Zuhause im Landkreis“ in der Obertorstraße 10. Zu sehen gibt es ab 19 Uhr Portraits von Menschen aus 50 Nationen inklusive kurzen Interviews. Die kommunalen Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten möchten damit Diskriminierung und Vorurteile bekämpfen.
Mit einem Fußball-Kennlern-Turnier von der IG Sport und vom Präventionsrat der Stadt geht es am 20. September weiter. Wie Axel Tabertshofer, Vorsitzender der IG Sport, betont: „Nicht die Leistung, sondern der Spaß am Fußball spielen soll im Vordergrund stehen. Aus diesem Grund gibt es auch keine festen Mannschaften oder gar Länderteams.“
Fußball soll Jung und Alt zusammenbringen
Auf zwei Kleinspielfeldern im Leichtathletik-Stadion solle insbesondere Anfängern der Spaß am Fußball vermittelt werden. Von 15 bis 17 Uhr dürfen sich Jugendliche ab zwölf Jahren an der Ballsportart versuchen. Ab 17 Uhr können dann bis circa 19 Uhr die Erwachsenen ran.
Neben einer kleinen Bewirtung gibt es vor allem viele Begegnungen und neue Bekanntschaften oder sogar Freunde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Willkommen sind außerdem die Eltern, die im Publikum die Mannschaften anfeuern können.
Menschen erzählen, wie Radolfzell ihre neue Heimat wurde
Ab 19.30 Uhr geht es dann ins Friedrich-Werber-Haus. Dort gibt es einen Begegnungsabend unter dem Titel „Angekommen“, initiiert vom Präventionsrat. Dort werden Menschen vorgestellt, die ihre Heimat vor vielen Jahren verlassen haben.
Mittlerweile sind sie fester Bestandteil der Stadtgemeinschaft geworden. Ihre Beweggründe und Geschichten sind so unterschiedlich wie ihre Herkunftsländer. Das gemeinsame Treffen bietet die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs und der Begegnung. Die Teilnehmer werden vorab in einer kleinen Serie im SÜDKURIER vorgestellt.
Meditation im Stadtgarten
Wer danach ein bisschen Entspannung sucht, kann am 21. September von 10 bis 16 Uhr im Pavillion des Stadtgartens meditieren. Laut der Nonne Tsunma Wonchow Jinpa Chodron vom Gelebter Dialog im alten Kloster sei jeder willkommen.
Jede halbe Stunde werde es einen kleinen Impuls in Form von kurzen Texten oder Gebeten geben. Damit sollen Begegnungsräume geschaffen und Berührungsängste mit ausländischen Mitmenschen abgebaut werden. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
Bücherausstellung in der Stadtbibliothek
In der Stadtbibliothek wird es vom 22. September bis zum 29. September eine Bücherausstellung zum Thema „Flucht, Migration und Integration“ geben. Auf dem Fensterbrett im Untergeschoss gibt es zu den gewohnten Öffnungszeiten eine Sammlung an unterschiedlicher Literatur von und über Flüchtlinge.
Die Stadtbibliothek sowie das Diakonische Werk haben diese Ausstellung organisiert. Mit dieser Aktion möchte die Stadtbibliothek auf ein Portal aufmerksam machen, dass an diesem Tag online freigeschaltet wird. In dem internationalen Zeitschriftenprogramm soll es verschiedenste Zeitschriften in einhundert Sprachen zu lesen geben. So hat jeder etwas in seiner Heimatsprache zu lesen und man kann auch mal in andersprachigen Magazinen blättern.
Universumkino zeigt unterhaltsamen Film
Seit vielen Jahren im Programm vertreten ist außerdem der Kinoabend im Universumkino. Gezeigt werden soll eine Komödie mit dem Titel „Ostfriesisch für Anfänger“. Initiator Wenger erklärt: „Die Geschichte ist nicht ganz so ernst gespielt, sie hat jedoch einen ernsten Kern.“ Der Eintritt kostet fünf Euro. Karten gibt es im Sportgeschäft Yeti oder an der Abendkasse.
Abschluss mit großem Kulturfest
Zum krönenden Abschluss veranstaltet der KulturTisch (Forum Integration), Lollipop-dasKinderKulturZentrum+, das Mehrgenerationenhaus/Diakonische Werk und der Freundeskreis Asyl am 27. September ein Kulturfest. Unterhaltung verspricht eine Theateraufführung und musikalische Beiträge. Außerdem gibt es kulinarische Leckereien.
Das Fest soll das Reden miteinander und nicht übereinander stärken. Durch die interkulturelle Woche soll ein gutes Ankommen von Geflüchteten und eine gelungene Integration gefördert werden. Laut Bürgermeisterin Laule sollen Kontakte zwischen den Kulturen hergestellt werden, Hemmnisse abgebaut und Offenheit gefördert werden.
Die Teilnehmer
Von Dienstag, 10. September bis, Freitag, 27. September werden neun Veranstaltungen angeboten. Beteiligt sind die Stadtverwaltung, die IG Sport, die Stadtbibliothek, das Kinder- und Familienzentrum Werner Messmer, das Diakonische Werk, der Alevitischer Kulturverein, der Freundeskreis Asyl, das Universum Kino und der Verein Gelebter Dialog im alten Kloster. Das vollständige Programmheft sowie weitere Informationen gibt es unter www.radolfzell.de/interkulturelle-woche