In einer E-Mail, die Narrizella-Präsident Martin Schäuble am Montagabend, 17. Februar, um kurz nach 18 Uhr erreicht hatte, zieht der Historiker einen Zusammenhang zwischen dem Narrensprüchle „Fezer, Fezer Fine, alte Dreschmaschine, duesch etz d Händ weg!“ und real existierenden Personen aus Radolfzell.
Diese sollen während der NS-Diktatur im Zuge des Rassenhygiene-Programms zwangssterilisiert worden sein. Als Grund dafür nennt der Historikers eine Erbkrankheit, die nach dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses geahndet wurde.
Narren sind über diesen Vorwurf schockiert
Für Narrizella-Präsident Schäuble und Oberholzer Roland Zimmer war diese Mail ein Schock. Hatten die Holzhauer doch dieses Jahr genau diesen Spruch auf ihre Brettle drucken lassen. „Wir sagen das Narrensprüchle seit 80 Jahren auf, keiner weiß genau, wo es herkommt und wie es entstanden ist“, sagt Zimmer. Dem wolle man nun auf dem Grund gehen.
Aufarbeitung hat bereits angefangen
„Wir nehmen das sehr ernst und wollen transparent damit umgehen“, sagt Präsident Schäuble. Man habe angefangen, Zeitzeugen zu befragen und intern zu recherchieren. Die Brettle wollen die Holzhauer indes weiter verteilen. „Wenn, dann wollen wir damit die Personen und ihre Geschichte ehren“, sagt Roland Zimmer. Nur das Sprüchle wolle man nicht mehr öffentlich aufsagen, bis der Vorwurf von Markus Wolter aufgearbeitet sei.