Mittwochfrüh ist es im Radolfzeller Stadtwald ungewöhnlich voll. Wo sonst höchsten ein Jogger oder Spaziergänger vorbei kommt, stehen nun kräftige Männer in einheitlicher Kleidung, die einen Auftrag haben. Den Narrenbaum einholen. Doch welcher Baum geholt wird, das hat in diesem Jahr Sturm Sabine entschieden.
Der Narrenbaum der Narrizella ist groß, rank und schlank und gesund, betont Thomas Kötzel, Förster Wald der Holzhauer der Narrizella Ratoldi.
Eigentlich wollte man einen anderen Baum holen, doch Sturm Sabine hatte den Zugang zu ihm verbaut. Nun bekommt ein Baum näher am Weg die Ehre. Zuerst muss er vorbereitet und gesichert werden.
Da die Holzhauer der Narrizella ihren Baum nicht zu Boden fallen lassen, sondern ganz behutsam zu Boden gleiten lassen wollen, muss er von mehreren Seiten festgebunden werden.
Dann geht es an den Anschnitt. Das übernimmt Felix Schafhäutle mit der Kettensäge.
Wenn alles vorbereitet ist, gibt es eine Lagebesprechung der Holzhauer vor dem Wald.
Dann geht es an die Säge. Die Kettensäge hat erst einmal Pause, jetzt ist Muskelkraft gefragt. Markus Mauch und Joey Albert geben alles.
Und dann wird es hektisch, denn nun muss der Baum ganz langsam und koordiniert zu Boden gelassen werden. Das kann etwas dauern, deswegen haben wir den Zeitraffer eingesetzt.
Einmal am Boden muss er nun noch so zugeschnitten werden, dass er auch in das Narrenbaumloch passt. Jetzt ist wieder Felix Schafhäutle mit seiner Kettensäge dran.
Und da liegt nun das Prachtstück der Narrizella: 31,97 Meter hoch.
Die Pläne der Froschenzunft sind durch Sturm Sabine ebenfalls geändert worden. Ihr Narrenbaum hat den Sturm nicht überstanden. Sabine hat ihn für die vier Froschenholzer geschlagen. Sie müssen mit Hilfe des Fanfarenzugs und der Sibachgeister den Baum nur noch aus dem Wald tragen.
Die beiden Froschenholzer Olaf Kaiser und Martin Bocka befestigen ihn auf dem Wagen.
Zum Abschluss wärmen sich alle am Feuer auf. Der Fanfarenzug spielt.
