Der Bauzaun stand in Verlängerung zum Sichtschutzzaun der Bora-Sauna über den Uferstreifen hinaus bis ins Wasser, seit dieser Woche ist er mit dem ansteigenden Wasser wieder abgeräumt. Bernd Schuler, Geschäftsführer der Bora-Sauna in Radolfzell, begründet das derzeit abgeräumte Bauwerk auf Nachfrage mit Anpflanzungen im Uferbereich: „Wir hatten dort Schilf pflanzen müssen, doch leider ist das Schilf von fremden Leuten immer wieder niedergetrampelt worden, die unerlaubt eingedrungen sind.“ Der Bauzaun habe somit als Schutz während der Niedrigwasserzeit für das neu gesetzte Schilf gedient.

Im Einvernehmen mit dem Landratsamt

Das abgeriegelte Ufergelände hat zuvor einige Naturschützer auf den Plan gerufen und auch der Umweltbeauftragte der Stadt Rainer Bretthauer wunderte sich über den Bauzaun dort: „Eigentlich braucht jedes Bauwerk im Uferbereich eine Genehmigung.“ Das bestätigt auch das Landratsamt Konstanz, das für die wasser- und naturschutzrechtliche Genehmigung zuständig ist. Aber im Fall der Bora-Sauna gebe es eine Ausnahme, das Aufstellen sei im Einvernehmen mit der Behörde erfolgt: „Diese Anlage bedarf keiner Genehmigung, da diese nur solange bestehen bleibt, bis die neu gesetzten Pflanzen die Funktion des Bauzauns übernehmen können.“

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Im Mai 2020 habe das Landratsamt der Übergangslösung eine formlose Zustimmung erteilt. Mittelfristig solle dort der Aufwuchs einer standortgerechten Bepflanzung umgesetzt werden, um das Bora-Gelände vor Sachbeschädigung zu schützen. Nach Angaben der des Landratsamts könne die Absperrung solange bestehen bleiben, bis die gesetzten Pflanzen eine entsprechende Höhe erreicht hätten. Dann müsse der Bauzaun wieder entfernt werden.

500 Meter weiter Richtung Stadtmitte gibt es im Herzengelände einen weiteren Bauzaun am Seeufer. Dort wird der Yachtclub Radolfzell vom Herzenbad aus anderen Gründen abgeschirmt. Das Schild „Kein Zutritt“ mit dem Landeswappen verweist auf die derzeit geltende Corona-Verordnung.