Nachdem das geplante Quartier Untertorplatz zuletzt nur noch im Gestaltungsbeirat Thema gewesen war, wurden kürzlich im Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik die konkretisierten Planungen vorgestellt. In den vergangenen Monaten sei intensiv daran gearbeitet worden, erklärte Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht, in der Sitzung. Aus dem Gremium gab es aber zum Teil kritische Worte zu so manchen Details der Pläne.
Reichen die Stellplätze?
So fiel Thilo Sindlinger (Freie Grüne Liste) auf, dass die Anzahl der Wohnungen durch eine Nutzung des Dachgeschosses und eine Reduzierung der Gewerbeflächen seit dem Wettbewerb von 98 auf 113 erhöht wurde. Gleichzeitig sind neben vier Car-Sharing-Plätzen und 81 öffentlichen Stellplätzen nur 57 private Stellplätze in der Tiefgarage geplant – begründet mit „der sehr guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr/Bahnhof und Sharing-Angeboten sowohl für PKW wie für Lasträder“, wie es in den Sitzungsunterlagen heißt.
Sindlinger fragte, ob das funktionieren kann – er wolle nicht, dass in der Folge viele Autos in den umliegenden Straßen parken. Zudem störte er sich daran, dass nach dem Wettbewerb noch an den Geschossen und der Zahl der Wohnungen etwas geändert werde. „Das ist dann nicht fair. Dann können wir uns Wettbewerbe sparen“, befand er.
Thomas Nöken versicherte, die Wettbewerbsbedingungen würden vollumfänglich eingehalten werden. Es habe keine Definition der Wohnungsanzahl gegeben und die Erhöhung der Zahl der Wohneinheiten führe auch zur Erhöhung der Zahl der Stellplätze – allerdings sei der Schlüssel von 0,5 Parkplätzen pro Wohnung eben so festgelegt worden.
Fassadenbegrünung erwünscht
Sindlingers Fraktionskollegin Anja Matuszak fragte nach einer Fassadenbegrünung und beantragte, diese zu einem gewissen Prozentsatz umzusetzen. Zudem schlug sie vor, noch mehr Carsharing-Plätze einzurichten und wollte wissen, inwieweit Anwohner dazu gebracht werden könnten, auf Autos zu verzichten und sich womöglich sogar dazu zu verpflichten.
Michael Gondert vom Architektenbüro Baumschlager Eberle sagte, es sei möglich, eine Fassadenbegrünung umzusetzen. „Wir sind da gerne bereit, den Entwurf da zu verbessern.“ Thomas Nöken erklärte, ein autoarmes Wohnquartier sei bereits das Ziel, eine Verpflichtung aber „geht sicherlich übers Ziel hinaus“. Das Quartier sei interessant für Haushalte, die kein Auto besitzen, da die Stellplätze so stark reduziert wurden. Bezüglich des Car-Sharings könnte die Zahl der Stellplätze erhöht werden, wenn der Bedarf groß sei. „Aber vier sind schon überdurchschnittlich“, so Nöken.
Der Ausschuss befürwortete die Weiterentwicklung der konkretisierten Planung für das Quartier und stimmte zu, den vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen.