Das Radolfzeller Milchwerk feiert in diesem Jahr runden Geburtstag, wird 30 Jahre alt – da verwundert es nicht, dass gleich an mehreren Stellen Sanierungsbedarf besteht. Im Januar hatte die Stadtverwaltung den Gemeinderat schon über den Bedarf informiert, zur Sprache kamen damals unter anderem die Sanierung der Küche und undichte Stellen im Dach. In der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses ging es nun um Maßnahmen, die im Sommer 2023 umgesetzt werden sollen, für die aber schon in diesem Jahr Planungskosten anfallen.
Technik veraltet, Beleuchtung nicht stromsparend
Konkret geht es um die Umrüstung der Beleuchtung, einen neuen Anstrich der Decke, die Modernisierung der Signalanlage für die Bühnenbeleuchtung und die Modernisierung der Bühne im Großen Saal und des Regieraums. Tanja Adamski, Leiterin des Milchwerks, betonte noch einmal die Notwendigkeit der Maßnahmen.
„Im Milchwerk wird es immer dunkler“, berichtete sie. Denn weil die alten Leuchtmittel nicht mehr verfügbar seien, könne für defekte Stücke kein Ersatz beschafft werden. „Das heißt, wir müssen uns etwas überlegen.“ Die Lösung soll eine Umrüstung auf LED-Technik sein, das sei auch stromsparender. Adamski rechnete vor: Für drei Stunden Gemeinderatssitzung im Milchwerk fallen aktuell 25 Euro an, nur um die Stromkosten zu bezahlen. Mit LED-Technik könnten 80 Prozent der Kosten eingespart werden, das seien pro Jahr 20.000 Euro.
Der Bühnenboden splittert
Die Technik der Signalanlage sei zudem veraltet und brauche eine digitale Infrastruktur, die aktuell fehlt. Der Bühnenboden splittere und sei uneben. Und die Zugstangen, die quer über die der Bühne verlaufen und an denen etwa Vorhänge und Beleuchtung angebracht werden, stammen aus dem Jahr 1992 – „und damals hat man mit zwei verschiedenen Durchmessern gearbeitet“, so Tanja Adamski. Das Problem: Für externe Veranstalter benötige es universelle Zugstangen. Sie müssen daher ausgetauscht werden.
Zudem soll das Fenster im Regieraum neu gestaltet werden, denn es lässt laut der Sitzungsvorlage eine adäquate technische Betreuung von Veranstaltungen nicht mehr zu. „Im Regieraum sitzt jemand, der den Ton fahren soll“, erklärte Adamski. „Das geht aber nur, wenn man hört, was im Saal vor sich geht.“
Maßnahmen kosten 437.500 Euro
Für die Planungen der Arbeiten fallen im Haushalt 2022 Kosten in Höhe von 50.000 Euro netto an, die außerplanmäßig bereitgestellt werden müssen. Gemeinsam mit weiteren Fachplanerkosten im Jahr 2023, den Kosten für die Umsetzung der Arbeit und Mehrwertsteuer werden laut den Sitzungsunterlagen 437.500 Euro fällig. Die Stadtverwaltung weist aber bereits darauf hin, dass höhere Kosten aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen nicht auszuschließen sind. „Es wird geprüft, welche Zuschüsse für die Umstellung der Saalbeleuchtung auf LED-Technik beantragt werden können“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Der Ausschuss beschloss die Bereitstellung der Planungskosten in Höhe von 54.000 Euro brutto in diesem Haushaltsjahr. Nun soll ein externes Büro mit der Planung der Maßnahmen beauftragt werden.