Ein Jahr lang mussten die Besucher des Milchwerks bei hohen Temperaturen schwitzen. Denn die Kälteerzeugungsanlage, die kalte Luft für die Klimaanlage produziert, war seit vergangenem Juli irreparabel kaputt. Doch nun hat das Schwitzen ein Ende. Denn bei knapp über 20 Grad und strahlendem Sonnenschein weihten Oberbürgermeister Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule die neue Anlage auf dem Dach des Milchwerks ein.

„Die alte Anlage war bereits 30 Jahre alt. Die Modernisierung des Milchwerks ist inzwischen unaufschiebbar. Jetzt gehen wir sie an“, sagte Gröger. Sie sei ein wichtiger Baustein, um die Funktionalität des Gebäudes zu erhalten, das für den Standort Radolfzell sehr entscheidend sei, so Gröger weiter. Die neue Anlage sei aber nur der erste Schritt der Modernisierung des Milchwerks.

Kosten liegen bei knapp 800.000 Euro

Das Gerät stammt vom Hersteller Skadec, verantwortlich für den Einbau waren die Firma Salzmann, das Ingenieurbüro Jauch sowie die Firma Elektro Buhl. Für die Stadt leitete Olesja Hepting das Projekt. Sie berichtete, das Budget für den Umbau, der im laufenden Betrieb ohne Folgen für den Veranstaltungskalender des Milchwerks stattfand, bei 840.000 Euro gelegen habe. 55.000 Euro davon stammten aus Zuschüssen durch den Bund. Allerdings hätten bei den Arbeiten sogar etwa 50.000 bis 70.000 eingespart werden können, so Hepting.

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Da das Gerät sich nun, anders als sein Vorgänger, auf dem Dach befindet, musste dieses durch Statiker unter anderem mit einer Stahlplattform verstärkt werden. Doch der Aufwand habe sich gelohnt. Denn in Sachen Effizienz, Klima- und Umweltfreundlichkeit soll die Anlage deutlich besser als die bisherige sein – und auch deutlich leiser. „Das ist vor allem wichtig bei Konzerten. Da haben die Geräusche der alten Anlage gestört“, berichtete Laule.

Neue Anlage soll bis zu 30 Jahre halten

Laut Michael Honz von der Firma Salzmann und Ingenieur Raphael Petrich könne die Kälteerzeugungsanlage eine Leistung von 390 Kilowatt erbringen – 100 mehr als die alte. Zudem sei die Effizienz mit 25 Prozent sehr hoch und das neue Kühlmittel Propan gegenüber dem bisherigen R22, das inzwischen weder erlaubt noch verfügbar sei, deutlich umweltfreundlicher. „Da liegen Welten dazwischen. Wir kühlen jetzt praktisch klimaneutral“, so Honz.

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Zudem seien in den Lüftungsanlagen im Gebäude neue Kühlregister und Pumpen verbaut. „Das Milchwerk ist nun gerüstet für lange und heiße Sommer“, so Petrich über die neue Anlage, die 20 bis 30 Jahre halten soll.