Wer auf dem Rad- und Fußweg zwischen Radolfzell und Moos unterwegs ist, muss mit nassen Füßen rechnen: Zum Teil ist das Wasser des Bodensees, der zuletzt nach starken Regenfällen rasant angestiegen ist, über das Ufer getreten und bildet nun einen kleinen See auf dem Asphalt.

Am Kreisverkehr am Radolfzeller Ortsausgang nach Moos weist darum ein Schild wegen Überflutung eine Umleitung in Richtung Überlingen am Ried aus und kurz vor dem unter Wasser stehenden Teilstück werden Radfahrer zum Absteigen aufgefordert. Besonders abschreckend wirkt das jedoch nicht, zahlreiche Menschen waren am Montag trotzdem bei schönstem Sonnenschein mit ihren Rädern auf der Strecke unterwegs.
Ab fünf Metern wird es kritisch
Am Montagnachmittag lag der Wasserpegel des Bodensees in Konstanz laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bereits bei 4,83 Metern. In Radolfzell wurden 4,41 Meter gemessen, etwa zehn Zentimeter mehr als noch am Freitag.
Allzu viel fehlt nicht mehr, bis es auch für Radolfzell kritisch wird: Erreicht der Pegel in Konstanz fünf Meter, kann es laut Pressesprecher Moritz Schade im Radolfzeller Stadtgebiet zu Überschwemmungen kommen. Allerdings werde nicht damit gerechnet, dass der Bodenseepegel in den nächsten Tagen weiter steigt.
Stadt und Feuerwehr beobachten die Lage
Trotzdem beobachten die Feuerwehr und die Stadtverwaltung die Entwicklung ständig, um bei Überschreiten der Hochwassermarke und der für Radolfzell kritischen Marke die ersten Maßnahmen ergreifen zu können, erklärt Schade auf Nachfrage. Der Krisenstab der Stadtverwaltung habe am Freitag bereits getagt.
Zudem weise die Stadtverwaltung darauf hin, „dass jeder Bürger grundsätzlich Vorsorge treffen sollte“. Laut dem Merkblatt Hochwasserschutz sollten sich Bürger unter anderem für alle tiefer liegenden Gebäudeöffnungen wasserdichte Platten, eine dicke Plastikfolie, Bretter oder Sandsäcke beschaffen. Auf diese Weise können die Öffnungen geschützt werden.