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Weniger Hemdglonker in der Stadt und ein friedliches Feiern ohne größere Vorkommnisse für eine Veranstaltung dieser Art – so lautet das Fazit von Willi Streit, das der Leiter des Polizeireviers Radolfzell an die Stadtverwaltung und die Narrizella Ratoldi gemailt hat. Etwa 4000 Hemdglonker hätten am Mittwochabend in Radolfzell gefeiert, aber bereits nach 22 Uhr hätte die Zahl stark abgenommen. Die Polizei geht davon aus, dass sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 2500 Narren in der Innenstadt aufhielten. Im Vergleich zu den Vorjahren seien "eindeutig weniger Narren" unterwegs gewesen, so Streit.

Abbau der Zäune

Dies bestätigt auch Zunftschreiber Hansjörg Blender von der Narrizella, für ihn geht das in Ordnung: "Weniger Narren muss nicht weniger Qualität bedeuten." Nach seinem Empfinden habe etwa der Abbau der Zäune – "eine Idee von Zunftpräsident Martin Schäuble" – dem Fest gut getan. "Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der Aufruf der Radolfzeller Festkultur zu einer friedlichen Fasnacht haben gegriffen", sagt Blender.

Zehn Personen wegen Alkoholvergiftung behandelt

Ein Thema bleibt der Alkohol. Den eingesetzten Beamten sei aufgefallen, dass augenscheinlich nach wie vor von etlichen Jugendlichen und Erwachsenen reichlich Alkohol konsumiert worden sei. In der Sanitätsstelle des DRK im Friedrich-Werber Haus seien zehn Personen mit Alkoholvergiftung behandelt worden. Fünf davon seien Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren gewesen. Ein 15-jähriges Mädchen sei stark alkoholisiert im Bereich des Konzertsegels im ein Meter tiefen Bodensee gestanden. Sie sei von Einsatzkräften der Polizei aus dem Wasser herausgeholt werden. Das Mädchen wurde mit Verdacht auf Akoholvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.

Nur ein Körperverletzungsdelikt

Eines hält der Radolfzeller Revierleiter für sehr erfreulich: "Es kam lediglich zu einem geringfügigen Körperverletzungsdelikt", hält Willi Streit in seinem Bericht fest. Zumindest seien weitere Tatbestände dieser Art der Polizei nicht mitgeteilt worden. Auch die allgemeine Sperrzeit um 2 Uhr sei von den Gaststätten mit wenigen geringen Zeitüberschreitungen eingehalten worden.

Zunftschreiber stolz auf seine Stadt

Hansjörg Blender hat den Bericht von Willi Streit zufrieden zur Kenntnis genommen. Er hat noch eine weitere positive Erfahrung gemacht. Die gekehrten Straßen und Plätze am Schmutzige Dunschtig nur wenige Stunden nach dem Hemdglonker haben den Fasnachter stolz auf seine Heimatstadt gemacht: "Was die Technischen Betriebe leisten, ist toll. Der Marktplatz war so sauber, als wenn nie etwas gewesen wäre."