Ein Schmutzige Dunschtig ohne Fanfarenzug Radolfzell und ohne Dieter Rebert war vor dem Sommer 2019 nicht vorstellbar. Dann ist der Tambourmajor tödlich verunglückt und ein bisschen fragten sich viele, die Dieter Rebert und den Fanfarenzug erlebt haben, wie soll das bei der nächsten Fasnacht ohne ihn gehen? Nun, es geht am Schmutzige Dunschtig 2020 gut. Das liegt auch an seinem Nachfolger als musikalischen Leiter der 30-köpfigen Gruppe Patrick Feeser. Mit seiner für Außenstehende scheinbar leichten Art, hat er dennoch das Ensemble musikalisch fest im Griff.
Die Fans beim Preiskleppern im Scheffelhof oder in der SÜDKURIER-Geschäftsstelle rufen schon das Stück, das sie gerne als Zugabe hören wollen: Aida, der Triumphmarsch aus Guiseppe Verdis gleichnamiger Oper. Ja, das hat der Fanfarenzug der Narrizella Ratoldi drauf. Uwe Guduscheit, Chef des Fanfarenzugs, verrät am Schmutzige Dunschtig, dass Patrick Feeser langfristig als neuer Tambourmajor und Nachfolger von Dieter Rebert hätte aufgebaut werden sollen: „Dann ist Dieter tödlich verunglückt.“ Nun ist Feeser schneller in die neue Rolle des musikalischen Leiters aufgerückt, als man habe vorhersehen können.
Viele sind beim Besuch an diesem Schmutzige Dunschtig in Gedanken bei Dieter Rebert. Wie er das Können der Narrensprüchle im Fanfarenzug kultiviert hat, sodass die Mitglieder des Fanfarenzugs im Aufsagen ebenbürtig mit den Gardisten geworden sind. Wie Rebert gleichzeitig streng mit seiner Truppe und doch auch immer stolz auf jeden einzelnen in seinem Zug war. Auch der neue Tambourmajor Patrick Feeser kann den Moment der Rührung nicht einfach wegknipsen: „Sorry, dass ich ein bisschen sentimental bin.“ Das muss er nicht, sich entschuldigen. Es gibt einen, dem hätte der Auftritt sicher gefallen: Narri Narro Dieter Rebert, Narri Narro Patrick Feeser, Narri Narro Fanfarenzug Radolfzell.