Georg Lange

Es war die erste von zwei Premieren für die Narrizella Ratoldi am Samstag. Am Abend zeigte die Radolfzeller Narrenzunft die Premiere ihres diesjährigen Narrenspiegels (siehe Text oben) im Milchwerk.

Doch bereits um 11.11 Uhr zog sie mit frenetischen Klängen ihres Fanfarenzugs prozessionsartig vom Zunfthaus über die Schützenstraße zum Kappedeschle-Brunnen und stellte ihre Narrenzeitung erstmals vor dem Narrenspiegel der Öffentlichkeit vor. Der Andrang war groß.

Viele Besucher bei der Veröffentlichung

Vor dem Zunfthaus versammelten sich ebenso viele Neugierige wie Besucher auf dem Wochenmarkt. Am Brunnen wartete Philipp Weidele als Kappedeschle, um die Besucher in närrischen Reimen für den Kauf der gleichnamigen Narrenzeitung einzuheizen. Vor dem Zunfthaus wurde die Narrenzeitung mit Schorle und Fasnachtküchle unter das närrische Volk gebracht.

Die berühmteste Querung wird zur Zeller Querung

Das Titelblatt entwarf Hanjo Ehmann. Der Architekt und Zeichner signierte die Sonderdrucke vor dem Zunfthaus. Sein Titelbild „Ewige Querung„ nahm Anleihe an dem Beatles-Cover zum Album Abbey Road.

Die Radolfzeller Seetorquerung wird zwar nicht zu den berühmtesten Querungen gehören, könne sich aber wohl das Prädikat „Ewige Querung„ anheften lassen, so der Autor der Narrenzeitung und Narrizella-Ehrenpräsident Lothar Rapp in seinem Vorwort.

Die Narrenschelte gibt es nun auch schriftlich

Die Narrenschelte des Kappedeschle könne nun erstmals vor dem Narrenspiegel gelesen werden, so der Autor, deshalb habe er die Schelte in zwei Varianten mit Überschneidungen verfasst – für die Zeitung und für den Narrenspiegel.

„Manch einer wurde vorgeführt, manch heißes Eisen auch berührt“, führte der Kappedeschle in die Lektüre der Narrenzeitung ein.

Das könnte Sie auch interessieren

Vor dem Zunfthaus der Narrizella Ratoldi ehrte der Vizepräsident der 150000 Mitglieder zählenden Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Otto Gäng, die Zunftmitglieder Christine Karrer und Thomas Kauter mit dem Ehrenzeichen in Bronze. Liselotte Huber und Horst Zimmer wurden für ihre Verdienste um die Fasnacht mit der silbernen Nadel ausgezeichnet.

Das könnte Sie auch interessieren