Es geschah 1928 in San Francisco in einem Theater. Charlie Chaplin hatte sich bereits einen großen Namen als Stummfilm-Star erspielt. Die ganze Welt lachte über seine Auftritte in Kult-Filmen wie „The Tramp“. Schnauzbart und Melone wurden zu seinem Markenzeichen.
Als kleinen Scherz trat er inkognito bei einem Charlie-Chaplin-Doppelgängerwettbewerb in einem Theater an – und schaffte es nicht einmal ins Finale. Andere Männer, die nicht Charlie Chaplin waren, sahen einfach mehr aus wie Charlie Chaplin. Klingt verrückt, aber die Geschichte ist tatsächlich wahr.
Narrenbolizischt kann locker als Polizist durchgehen
Vielleicht erginge es so auch dem Narrizella Narrenbolizischten Alan Poëzevara, wenn er sich bei der berittenen Polizeistaffel melden würde. Uniform und Pferd sind vorhanden. Niemand würde denken, dass er kein voll ausgebildeter Polizeibeamter ist, sondern einfach nur ein Kollege, der vielleicht eine etwas antike Uniform zugewiesen bekommen hat.
Aber der Hut von Poëzevara würde sicher für einige neidische Blicke sorgen. So schön verziert sind die heutigen Polizeiuniformen nämlich nicht mehr. Da geht der praktische Nutzen über die Optik. Die Wirkungskraft von Goldkordeln auf schwarzem Samt wird bei der Polizei scheinbar maßlos unterschätzt.
Ein Treffen unter Gleichgesinnten
Beim großen Narrentreffen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte in Bad Cannstatt, bei dem die Narrizella Ratoldi teilgenommen hatte, traf der berittene Zeller Bolizischt auf seine motorisierten Kollegen. Was dienstintern gesprochen wurde, ist der SÜDKURIER-Redaktion leider nicht übermittelt worden. Wir gehen davon aus, dass der Narrenbolizischt der Cannstatter Polizei versichert hat, dass die Radolfzeller Delegation regelkonform und ohne allzu viel Schabernack am Umzug teilgenommen hat.
Wer Bolizischt ist, muss sich auch so verhalten. Es kommt eben weniger auf das korrekte Aussehen als auf die Wirkung an. Vielleicht hätte Charlie Chaplin mit diesem Rat einen besseren Platz belegt.