Stolze 15 Kilogramm wiegt das Klepperle-Häs. Zumindest das von Carina Kromer. Je nach Größe kann es auch schon mal um die 20 Kilogramm wiegen. „Das merkt man dann nach einer Weile schon, nach den ersten paar Mal tragen hat man dann Muskelkater“, sagt sie. Carina Kromer ist Mitglied der Gruppe Klepperle Narro der Narrizella Ratoldi. Ihr Häs besteht aus vielen kleinen und größeren Holzplättchen, Klepperle genannt.

Carina Kromer holt ihr Häs aus der Truhe Video: Schneider, Anna-Maria

Und weil das Klepperle-Häs so schwer ist, kann es nicht im Schrank hängen. Carina Kromer bewahrt es in einer Truhe auf. Nun darf es endlich wieder heraus. Zuerst einmal müsse sie es inspizieren, ob Klepperle angefallen sind oder ob das Holz irgendwo brüchig geworden ist. Falls es mal schmutzige Stellen gibt, kann man diese leicht mit einem feuchten Tuch abwischen. Die Klepperle sind schließlich lackiert. „Aber eigentlich muss man da nie groß was sauber machen, das Häs ist recht pflegeleicht“, sagt sie.

Jedes Klepperle hat sein Häs selbst genäht

Doch nach zwei Jahren Corona müssten alle Klepperle erst einmal schauen, ob das Häs noch passt. Änderungsarbeiten seien zwar nicht unmöglich, aber doch eher aufwendig. Doch kennt jedes Klepperle sein Häs besonders gut, denn schließlich hat es jeder auch selbst genäht.

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Es ist Tradition, dass ein Klepperle Narro, nachdem es als volles Mitglied aufgenommen wurde, ein Jahr Zeit hat, sich ein Häs zu nähen. Die Holzplättchen werden mit Unterstützung von anderen Kleppere hergestellt. Dafür braucht es schließlich jede Menge. Carina Kromer hat an ihrem Häs 540 große und 210 kleine Klepperle vernäht. Das Nähen habe eine ganze Woche gedauert.

Masken lagern im Narrenschopf

Carina Kromer stammt eigentlich aus Heidelberg und ist mit der Radolfzeller Fasnacht nicht aufgewachsen. Doch als sie nach Radolfzell kam, ließ sie sich erst fürs Kleppern und dann für die Klepperle begeistern. Die Gruppe hat etwa 40 Mitglieder und kann nur so viele neue Mitglieder aufnehmen, wie es Masken gibt. Diese haben die letzten Jahre übrigens nicht in ihrer Truhe verbracht, die Masken werden außerhalb der Fasnacht im Narrenschopf gelagert.