Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. In Liggeringen ist man zum Beispiel längst im Kommunalwahlkampf für den 9. Juni 2024. Um für kompetenten und vor allem erfahrenen Nachwuchs für den Ortschaftsrat zu sorgen, ist Ortsvorsteher Hermann Leiz bereits früh auf die Suche nach Bürgerinnen und Bürgern gegangen, die sich aufstellen lassen wollten. Im September hat er zwei sehr aussichtsreichen Kandidatinnen, Karola Hildebrand (89) und Anna-Maria Hagmüller (91), das Versprechen abgerungen, sich für den Ortschaftsrat zu bewerben.

Ein überzeugendes Wahlprogramm

Karola Hildebrand (links) und Anna-Maria Hagmüller wollen nun doch nicht mehr in den Ortschaftsrat.
Karola Hildebrand (links) und Anna-Maria Hagmüller wollen nun doch nicht mehr in den Ortschaftsrat. | Bild: Hermann Leiz

Beide Damen sind im besten Alter, erfahren, voller Ideen und mit einem Wahlprogramm ausgestattet, da würde die Skandal-geplagte Ampel-Koalition vor Neid erblassen. Nicht nur wollten sich beide für einen schöneren Christbaum einsetzen mit echten Christbaumkugeln, sie wollten auch das Sparkässle und die Metzgerei wiedereröffnen.

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Wenn das die Lebensqualität in Liggeringen nicht um ein Vielfaches steigern würde. Aber das reicht den beiden Politikerinnen noch nicht: Sie wollten eine Lärmschutzmauer nach Möggingen aufbauen lassen. Die Wahl war eigentlich gesichert.

Kandidatur überraschend zurückgezogen

Doch sind beide Damen scheinbar solche Vollblutpolitikerinnen, dass sie nach dem Motto von Konrad Adenauer „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ nicht an ihr Versprechen gebunden sehen. So kurz vor der Wahl zogen also beide nach Information von Ortsvorsteher Hermann Leiz ihre Zusage zurück.

Wahlplakate in Liggeringen.
Wahlplakate in Liggeringen. | Bild: Hermann Leiz

Dass sie das Amt des Ortschaftsrates nicht mehr anstreben, hätten Karola Hildebrand und Anna-Maria Hagmüller vielleicht auch ihrem Wahlkampfteam der Liggeringer Moofanger mitteilen sollten. Denn die haben von der Absage scheinbar nichts mitbekommen und fleißig Plakate drucken lassen, die nun im Dorf hängen. Wenn dieser Fasnachts-Scherz mal nicht als Wahlmanipulation gilt.