Chatten, E-Mails schreiben, telefonieren oder im Internet surfen – all das gehört für zahlreiche Menschen zum Alltag dazu, auch auf Reisen oder dem Weg zur Arbeit. Langsame Verbindungen oder Funklöcher können daher schnell für Frust sorgen – wie in der Schwarzwaldbahn zwischen Konstanz und Karlsruhe oder im Seehas zwischen Konstanz und Engen, wenn Zugfahrer Radolfzell passieren. Denn dort zeigen die Balken häufig ein schwaches oder gar kein Signal.
Um das Mobilfunknetz entlang der Schienenstrecken in Deutschland zu verbessern, haben sich Vodafone und Deutsche Bahn schon in der Vergangenheit zusammengeschlossen, nun haben sie einen neuen Mobilfunkstandort mit LTE- und 5G plus-fähigen Antennen entlang der Bahnstrecke bei Radolfzell in Betrieb genommen. Das teilen sie in einer Pressemitteilung mit.
Versorgungslücke musste geschlossen werden
Wie die Stadt Radolfzell auf Nachfrage berichtet, handelt es sich um eine mobile Funkanlage, die auf dem Gelände der Kläranlage am Schießhüttenweg errichtet wurde. Nötig geworden sei das, weil die bisherige Antenne auf dem ehemaligen Krankenhausgebäude in Radolfzell abgeschaltet wurde. Dadurch sei es zu einer Versorgungslücke gekommen, die man kurzfristig habe schließen müssen.
Der Verwaltungs- und Finanzausschuss habe schon im September des vergangenen Jahres über die Errichtung einer dauerhaften Antenne auf dem Areal der Kläranlage beraten und diese auch beschlossen, so die Stadtverwaltung weiter. Allerdings werde vom Mobilfunkanbieter derzeit noch geklärt, ob eine Antenne an diesem Standort dauerhaft betrieben werden kann. „Da der Standort vom Gemeinderat aber grundsätzlich als geeignet angesehen wurde, wurde er auch für die Interims-Lösung vorgeschlagen, die nun bereits im Betrieb ist“, so die Stadt abschließend.
Kooperation schon 2022 gestartet
Wie Vodafone in einer Pressemitteilung erklärt, sorge der neue Mobilfunkstandort in Radolfzell entlang einer drei Kilometer langen Strecke „für hohe Bandbreiten, schnelle Reaktionszeiten und eine zuverlässige Datenübertragung“. Das würde reichen bis zum Bahnhof, denn der ist etwa einen Kilometer entfernt. Von der Schließung der Versorgungslücke würden rund 2000 Fahrgäste pro Tag profitieren.
Der Bau des Standortes sei Teil der 2022 gestarteten Kooperation „Schnelles Netz für schnelle Züge“ zwischen Vodafone und der Deutschen Bahn. Ziel sei es, besonders stark frequentierte Zugstrecken bis 2025 mit einem lückenlosen LTE-Mobilfunknetz mit hohen Bandbreiten zu versorgen.