Der Böhringer Ortschaftsrat hat seiner jüngsten Sitzung einer übereilten Stellungnahme den erweiterten Kiesabbauplänen des Kieswerks Schray auf Steißlinger Gemarkung eine klare Absage erteilt. Im geplanten Abbauareal liegt das Wasserschutzgebiet um den Tiefbrunnen Viehweide, der neben dem Tiefbrunnen im Sauried eine der wichtigsten Wassergewinnungsanlagen für Teile der Kernstadt und insbesondere für Böhringen ist.
Wirkt sich der Kiesabbau negativ aus?
Erst wenige Stunden vor der Sitzung hatten die Böhringer Ortschaftsräte Zugriff auf die mehr als hundertseitige Verwaltungsvorlage mit angefügtem hydrologischem Gutachten erhalten, zu dem das Landratsamt Konstanz auffordert, innerhalb von vier Wochen Stellung zu nehmen.
Eine kurze Diskussion spiegelte die Sorge der Ortschaftsräte wider, dass es bei den Abbauarbeiten zu gefährdenden Einträgen ins Grundwasser kommen könnte. Wie sind die Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel? Wer kontrolliert, dass die angekündigten Schutzvorkehrungen und das Monitoring eingehalten werden? Das waren die Fragen, die in der Sitzung gestellt wurden.
Keine schnelle Entscheidung
„Die Sorgen sind berechtigt“, pflichtete Stadtwerke-Chef Andreas Reinhardt den Räten bei. Die Stadtwerke Radolfzell müssen eine eigene Stellungnahme zu den Abbauplänen abgeben und sind in Gesprächen mit Fachexperten. Reinhardt legte seine Position deutlich dar: „Eine Gefährdung unserer Wassergewinnung muss zu 100 Prozent ausgeschlossen sein. Das ist ein Argument dafür, dass wir dieses Vorhaben nicht in drei bis vier Wochen durchwinken können.“ Weiter ergänzte er: „Und wir werden standhaft bleiben.“ Mit dem Thema soll sich auch der Gemeinderat der Stadt Radolfzell am Dienstag, 29. März, beschäftigen. Diese Sitzung beginnt um 16.30 Uhr im Milchwerk.