Eine große Bandbreite der menschlichen Natur wurde den mehr als 600 Besuchern der beiden Vorstellungen der Theatergruppe Markelfingen auf unterhaltsame Weise präsentiert. Ein windiger Geschäftsmann macht gemeinsame Sache mit dem selbstverliebten Bürgermeister. Beide wollen Markelfingen zu einer Wellnessoase machen, geraten mit einer Naturschützerin aneinander und wollen einen Bauern austricksen. Dessen Haushaltshilfe versucht, den unwilligen Bauernsohn für sich zu gewinnen, der wiederum sein Herz an eine Geologin verliert. Weitere Zutaten für heitere Stunden mit viel Lokalkolorit sind die scheinbar schwerhörige Großmutter und die bestens informierte Postbotin.
Die Theatergruppe hat Bernd Gombolds Vorlage „Zu früh gefreut“ mit einer gehörigen Portion Selbstironie an die örtlichen Verhältnisse angepasst. Hauptamtlich Bürgermeister von Inzigkofen, lässt Gombold seine Erfahrungen überspitzt in seine beliebten Stücke einfließen. Die Begeisterung, mit der die Markelfinger Theaterleute die Vorlage umsetzten, sprang vom ersten Moment an auf das Publikum über. Gelächter bei Anspielungen auf reale Personen und spontaner Applaus für gelungene Situationskomik ließen ein großes Gemeinschaftsgefühl erkennen.
Einsatz für den guten Zweck
Dieses sprach auch Darstellerin Cilly Rauch an, bevor der Vorhang sich öffnete. Der Erlös der Vorstellungen sei für eine Markelfinger Familie bestimmt, die durch gesundheitliche Probleme in Bedrängnis geraten sei. Die Reaktion des Publikums ließ große Hilfsbereitschaft erkennen. Im Vorfeld hatte Rauch erzählt, wie sehr der Dorfgemeinschaft die Theaterabende durch die lange Zwangspause wegen des Hallenbrandes und Corona gefehlt hätten. Nun lebt die Tradition wieder auf.
